Neben den umfangreichen Probenterminen für die Neujahrskonzerte opfert eine Schar aus rund zwölf Musikanten immer im November ganze Abende für den Theaterverein „Dorfbühne“. Zum 20. Mal bereichert die „Theater-Muse“ heuer die Aufführungen des neuesten Lustspiels „Der Junggesellenabschied“. In einer Bitte von Regisseur Josef Kleber gründet die bis heute andauernde Verbindung beider Ensembles. Das war im Jahr 1998. Seitdem spielten die Musiker beinahe 200 mal an der Seite der Laienspieler.
Die Mitstreiter stammen allesamt aus dem Großen Vereinsorchester, die Besetzungen wechseln. Als kleine Blasmusik-Formation unterhält die Gruppe die Herbsttheater der „Dorfbühne“ vor und zwischen den Akten musikalisch, wie im Komödienstadl. Hierzu wurden extra die Noten von altbayerischen Weisen, zumeist Landler, Polkas und Zwiefache, besorgt. Titel wie „Das Eisenkeilnest“, „Alte Kath“ oder „da Wampert Gust“ leben seitdem in einer exzellenten Qualität brillant gespielt wieder im Grenzort auf.
Die gegenseitige Unterstützung beider Vereine ging bereits soweit, dass die „Theater-Muse“ zunächst vom ersten Spielort im Pfrentscher Schützenhaus 2002 mit in den „Moll-Saal“ nach Waidhaus zog und dann 2006 ins Hans-Sommer-Sportheim. Es kam auch schon vor, dass die Musikanten während des Theaterstücks die Spieler auf der Bühne bei ihrem Gesang musikalisch unterstützten. Jeder Zentimeter der kleinen Nebenbühne muss ausgenutzt werden, um das Ensemble unterzubringen und zugleich den Zuschauern noch genügend Platz zu bieten. Die uralten Weisen verfehlen ihre Wirkung nicht. Das Publikum erfreut sich zwischen den Akten am Mitsingen und Mitsummen der bekannten Titel oder lässt sich schon in der halben Stunde vor Aufführungsbeginn von dem heiteren Takten einstimmen.
Während jeder Saison kommen bis zu 30 Mitwirkende zum Einsatz. So lässt sich das Pensum auf möglichst viele Schultern verteilen. Walburga Puff aus Miesbrunn und Michael Völkl aus Waldkirch machen heuer das erste Mal mit. Unter Leitung von Hermann Mack macht ihnen das Mitwirken während des Theatermarathons viel Spaß. Meistens mit einer Steirischen gibt der Musikerchef den Ton vor. Schließlich verlangen die alten Werke mit ihren häufigen Rhythmuswechseln den Spielern gerade bei Zwiefachen eine gehörige Portion Erfahrung ab. Doch auch so manch anderes Volkslied, wie beispielsweise „der Rheinländer“ oder die „Hartenburger Polka“ zählen nicht gerade zu den bekannten Melodien junger musikalischer Nachwuchstalente. Erklingen die Lieder aber erst einmal, sind sie meist auch gleich den Jüngeren vertraut.
Martin Ringholz begleitet die Melodien auf der Basstuba. Mit ihren Tenorhörnern sind Markus Schwarz und Ludwig Greß junior oft dabei. Carola Ringholz und das Ehepaar Christine und Karl Landgraf haben sich dem Spiel mit Klarinetten verpflichtet. Als Trompeterin und mit dem Flügelhorn gesellt sich Elisabeth Greß dazu, soweit es ihre berufliche Verpflichtung erlaubt. Die letzten beiden Aufführungen des „Junggesellenabschieds“ stehen am 23. und 24. November im Kalender. Alleine oder zu zweit lassen sich oft noch Restkarten für die um 20 Uhr beginnenden Aufführungen ergattern, auch wenn die Abende offiziell schon längst ausverkauft sind.
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