Waidhaus
26.12.2023 - 13:58 Uhr

Nachdenkliches bei der Christmette in Waidhaus

Die Christmette in der Waidhauser Autobahnkirche war stimmungsvoll, aber zugleich nachdenklich. "Zimmer frei" lautete der Leitgedanke von Pfarrerin Carmen Riebl.

Schon am Vormittag des Heiligabends begannen bei den evangelischen Christen im gesamten Altlandkreis die Feierlichkeiten zur Geburt des Jesuskindes. Ob in Pleystein, Moosbach, in der Stadtkirche Vohenstrauß oder in der Autobahnkirche in Waidhaus waren Gottesdienste angesetzt. Stadtpfarrerin Carmen Riebl, meinte „Prime Time in den Gotteshäusern“. Landauf, landab sind die Kirchen an derartigen Festtagen rappelvoll – so voll wie sonst nie im ganzen Jahr.

„Lasst uns jetzt die Weihnachtstage feierlich und fröhlich beginnen“, lud sie alle Anwesenden in der Autobahnkirche ein, vor der trotz des Sturms und Regens hell ein Herrnhuter Stern einladend leuchtete. Bei ihren sehr innigen und zum Nachdenken anregenden Predigtgedanken stellte die Pfarrerin immer wieder ein „Zimmer frei“-Schild im Kirchenraum auf. „Freie Zimmer an Weihnachten – leer gewordene Plätze. Das tut so weh, gerade an diesen Festtagen.“ Besonders, wenn jemand aus der Familie verstorben ist. Da ist das Zimmer dann noch lange nicht frei, sondern erst einmal leer. Und im Herzen, sicherlich noch lange kein neuer Platz. Kein Zimmer frei. „Mal eine unerfüllte Sehnsucht, ein schmerzlicher Seufzer, eine willkommene Einladung. Mal eine verlässliche Gewissheit. Zimmer frei – an Weihnachten landauf, landab.“

Und begonnen hat es in der ersten Heiligen Nacht. Da hat sich Gott ein Zuhause ausgesucht. Diese Welt. Gott ist gekommen. Sein erstes Zimmer war der Stall. Ein Zeichen für verschlossene Türen und eine Welt, die noch nicht bereit war. Ein Zeichen aber auch dafür, dass Gott sich nicht ablehnen lässt. Gott kommt in diese Welt, immer wieder. Sucht ein freies Zimmer. Füllt leere Zimmer mit Liebe aus. Einen Ort zum Bleiben.

„Wir können unsere Türen aufreißen oder zaghaft öffnen. Oder mürrisch zuschließen. Gott kommt an Weihnachten. Nimmt, was er bekommen kann und wenn es ein gemütlicher Stall ist. Gott kommt und nimmt den kleinsten Strohhalm der Liebe und kuschelt sich da ein. Vielleicht haben wir aber auch mehr für ihn übrig als kratziges Stroh“, appellierte die Stadtpfarrerin und verbreitete hoffnungsvolle Gedanken.

 
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