Abgelassen und betongrau präsentiert sich das Becken des großen Naturbadesees den erheblich weniger gewordenen Besuchern des riesigen Freizeitareals. Denn genau diesen Zustand erwartete die Marktgemeinde schon mit Sehnsucht. Ohne Verzögerung ging es für die Kommune sofort an die im Laufe des Jahres ausdiskutierten und in Erwägung gezogenen Maßnahmen für ihr Freiland-Schwimmbad.
Vom Ingenieurbüro Schinkinger und Heise aus Mühldorf am Inn liegen schon länger entsprechende Ideen und Vorschläge für Umbauten des Badebereichs vor. Weil aber diese Maßnahmen mit rund 750.000 Euro Kosten veranschlagt sind und Waidhaus mit keinem Cent Fördermittel dafür rechnen kann, möchte die Kommune zu einem hohen Grad auf Nummer sicher gehen. Ein Vorab-Test mit Hilfe von digitalen Möglichkeiten soll nun die Erfolgsaussichten dieser Maßnahmen überprüfen, um dadurch eine Hilfestellung bei der endgültigen Entscheidung zu bringen. Um entsprechende Daten zu besitzen, entschied sich der Marktrat für eine digitale Aufnahme.
Das Vermessungsbüro Georg Gmeiner aus Kastl hat jetzt die Bestandsaufnahme des Beckens sowie aller Ein- und Abläufe vorgenommen und ein digitales Geländemodell angefertigt. Mit der Erhebung ist die Grundlage für die Strömungs- und Stofftransport-Simulation gegeben, die der Marktrat in Auftrag bei der Firma Polyplan GmbH aus Bremen zum Angebotspreis von knapp 11.000 Euro gegeben hat. Dabei werden die Fakten des jetzigen Bestands mit den Daten der im Rathaus in Erwägung gezogenen Veränderungen verknüpft und in einem Gutachten der Marktgemeinde zur Verfügung gestellt.
Die Umbaumaßnahmen werden aus folgenden Gründen notwendig: Die Anforderungen des Infektionsschutzgesetzes und der technischen Richtlinien fordern den Transport einer bestimmten Menge Chlor in einem Zeitraum von zehn Minuten in alle horizontalen und vertikalen Bereiche des Beckens. Diese Anforderungen erfüllt die Beckenhydraulik derzeit nicht ganz, so dass deshalb Umbaumaßnahmen zur Verbesserung der Durchströmungsleistung vorgenommen werden müssen, obwohl die Badewasserqualität zu keiner Zeit durch das Gesundheitsamt beanstandet wurde.
Zur Vermessung waren Bürgermeisterin Margit Kirzinger, Anlagenbetreuer Albrecht Müller und Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl mit den Gesundheitsaufsehern Robert Bauer und Martin Meyer anwesend. Nach rund zwei Stunden waren alle Daten gesammelt. Das Becken wird jetzt wieder mit Wasser gefüllt, um Frostschäden zu vermeiden. Erst im Frühjahr wird es dann wieder abgelassen und gereinigt, bevor die neue Badesaison beginnt.
Die Waidhauser Kinder haben schnell bemerkt, dass das Becken leer ist und nutzten die Gelegenheit, um mit den Fahrrädern im Becken herumzuflitzen. Leider musste Anlagebetreuer Müller diesen Spaß unterbinden, da im Boden Bechlorungsleitungen aus Kunststoff verlegt sind, die allzu leicht beschädigt werden können.
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