Auf dem 42 Hektar großen Gelände des nur wenige Jahre genutzten Übergangs ist in letzter Zeit viel geschehen. Zwar geben einige Gebäude weiterhin ein trostloses Bild ab, dafür entstehen aber verschiedene Neubauten. Start war mit dem Abriss der gesamten Überdachung. Die aufwendige Stahlträger-Konstruktion überspannte einst alle Abfertigungsspuren und die dazu gehörenden Bauwerke. Noch vor Ort erfolgte eine Zerteilung in Tausende kleine Stücke, um einen einfachen Abtransport zu ermöglichen.
Wenig später begann die tschechische Bauleitung den Umbau der Fahrbahn, die nun mit einer Erneuerung des Belags auf der Grenzbrücke abgeschlossen ist. Das Areal befindet sich komplett auf tschechischer Seite, so wollte es der damalige Staatsvertrag. Lediglich die unmittelbar davor stehende Autobahnbrücke über das Tal des Rehlingbachs gehört je zur Hälfte nach Böhmen und Bayern.
Nachdem die tschechischen Behörden mit der Beseitigung der Baustellen auch sämtliche bisherigen Geschwindigkeitsbegrenzungen aufhob, folgte wenig später die Entfernung der entsprechenden Verkehrsschilder bis zur Ausfahrt Waidhaus auf bayerischer Seite. Aus beiden Richtungen kann die Grenze zwar nun ohne Reduzierung der Geschwindigkeit passiert werden. Allein wegen der arg ramponierten Teilstücke auf deutscher Seite, nehmen davon viele Verkehrsteilnehmer noch Abstand. Insbesondere die Strecke zwischen der Grenzbrücke bis zum Parkplatz Ulrichsberg gleicht längst eher einer Buckelpiste denn einer Autobahn.
Nach der für Verkehrsteilnehmer vorbildlichen Umstrukturierung der Fahrbahnen auf tschechischer Seite bis zur Ausfahrt St. Katarina plant die Autobahndirektion noch heuer auch eine Sanierung des maroden Belags entlang der Umgehung Waidhaus. Nach den Planungen sollen die Arbeiten im Herbst über die Bühne gehen und das gesamte Teilstück umfassen. Damit würden die Voraussetzungen für rund zehn Jahre mit hohem Fahrkomfort geschaffen. Denn eine längere Haltbarkeit geben die ausgedünnten Materialien der Zuliefer- und Baufirmen nicht mehr her.
Dann ist die Gewährleistungsfrist abgelaufen und die Unternehmen hoffen auf neue Aufträge. Mit ein Grund für die Zunahme der Baustellen auf den Autobahnen überall, nicht nur in Deutschland.
Der ehemalige Grenzübergang gehört zum Gebiet der Waidhauser Partnergemeinde Rozvadov (Roßhaupt). Am augenscheinlichsten sind die vielen Parkplätze, die dort seit den Veränderungen im Angebot stehen. Neben großzügig bemessenen Stellflächen für Lastwagen stehen inzwischen überall auch ausreichend Plätze für Autos und Busse im Angebot. Die trostlosen Jahre des unbeachteten Verfalls scheinen vorüber, auch wenn viele Gebäude weiterhin ungenutzt dahinvegetieren. Zwei große Tankstellen mit modernsten Einrichtungen sind auf beiden Fahrbahnspuren vorhanden. Hinzu kommen Restaurants, Verkaufsstellen für Vignetten und Einkaufsmöglichkeiten. Die Autobahn ist zu den Ruheflächen hermetisch abgeriegelt worden, so dass der Verkehr problemlos vorbeibrausen kann.
Weiterhin abgeriegelt sind allerdings auch sämtliche Zufahrten, so dass der Rastplatz mit Fahrzeugen nur über die Autobahn erreichbar ist - oder zu Fuß. Eine seit Jahren angedachte und gewünschte Anbindung, um vor allem Waidhaus vom weiterhin stark vorhandenen Grenztourismus zu entlasten, wartet weiterhin auf eine Realisierung. Dabei wären sämtliche Straßen und Anbindungen rund um das Areal bereits vorhanden, es fehlt einzig an der Öffnungsbereitschaft der Straßenbehörde im Nachbarland.















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