Eine glanzvolle Premiere legten 75 Mitwirkende am Samstagabend aufs Parkett. Die 300 euphorisch klatschenden Zuhörer durften sich im ausverkauften Haus an einem Schauplatz der Extraklasse wähnen. Hauptdirigent Hermann Mack führte das „Große Vereinsorchester“ von den sanftesten Tönen bis hin zu kraftvollen Passagen, welche die ganze Schulturnhalle mit gigantisch anmutender Musik erfüllten. Kurzweilig und wunderschön durch die vielen bekannten Melodien geriet der genial arrangierte Abend. Zweiter Vorsitzender Josef Schmucker übernahm eingangs die Begrüßung nach dem begeistert aufgenommenen Eröffnungsmarsch „Unter dem Doppeladler“. Gleich sechs Bürgermeister ließen sich den musikalischen Abend nicht entgehen, da neben Margit Kirzinger, Markus Bauriedl und Johannes Zeug auch Rainer Rewitzer und Johann Walbrunn aus Pleystein sowie Peter Eisgruber-Rauscher aus Marklkofen gekommen waren. Dann übernahm Thomas Bärthlein von OTV als Moderator das Mikrofon und erinnerte an jene Reise am Ende der Sommerferien, welche bei den Teilnehmern die Begeisterung für die österreichische Metropole ausgelöst hatte. Das Programm des mehrtägigen Aufenthalts war vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten, Eindrücken und Erlebnissen. Bereits auf der Heimfahrt bestimmten die Lieder dieser Stadt die gute Stimmung im Reisebus. Weit war es schon da nicht mehr, aus all dieser musikalischen Vielfalt ein großen Ganzes zu machen. Jene um diese Zeit in der Musikschule hängende Vorschlagsliste für gewünschte Stücke zu den Neujahrskonzerten füllte sich heuer rasend schnell. Am Ende der Frist fand sich nichts anderes darauf, als Wiener Lieder. „Halt doch, ein Einziges“, ergänzte Bärthlein, was er später auflöste. Die Bandbreite der Musikstile litt aber keineswegs darunter. So konnte Mack mit seinen beiden Dirigentinnen, Gerlinde Gläser und Conny Kraus, ein Programm präsentieren, das von der Klassik bis zur Rockmusik reichte. Mehr noch, spiegelte sich Stück für Stück der Ablauf der so einprägsamen Reise wider.
Am Beginn stand der „Radetzky-Marsch“ als Klassiker. Die „Strauß-Gala“ erinnerte an jene Stadttour der Musikanten im Sommer mit einer lustigen Schifffahrt auf der Donau. Ein paar Einzelne wollten zudem unbedingt einmal mit dem Fiaker ins Schloß Belvedere fahren. Ihnen wurde mit den „Erinnerungen“ aus der Feder von Robert Stolz wieder auf die Sprünge geholfen „Ein Morgen, ein Mittag und ein Abend in Wien“ von Franz von Suppé und dirigiert von Gläser stand für einen in den Tagen darauf folgenden Besuch des Hundertwasser-Hauses und der spanischen Hofreitschule. Vor der Pause präsentierten die Musikanten ihr neuestes Wertungsstück, wobei die Wahl wieder auf den Komponisten Kees Vlak mit dem Werk „Return to Ithaca“ fiel.
Eine große Getränke- und Speisenauswahl unter dem Motto „kulinarische Köstlichkeiten aus Wien“ vervollständigte das gewohnt gehobene Ambiente des Abends. Mit „Wien bleibt Wien“ steigerte das Ensemble gleich zum Beginn des zweiten Teils seinen hohen Anspruch. Denn erstmals gesellten sich Streicher um Musiklehrerin Alla Dubrovina und Philipp Kraus mit seinem Akkordeon für besondere Töne dazu.
Nach den von Kraus dirigierten größten Hits aus Udo Jürgens reichem Liederschatz ging es rockig durch „The Best of Falco“ zur Sache. Ebensowenig ließen sich die Waidhauser eine Besichtigung der Wiener Hofburg und dem Stefansdom entgehen, um anschließend ausgiebig durch die Fußgängerzone zu flanieren und später das Nachtleben nicht zu versäumen, war dabei die zugrunde liegende Idee. Reinhard Fendrich spannte im Anschluss einen entsprechenden Bogen über diese Vielfalt. Als fester Termin stand für alle Waidhauser dann noch der Besuch im Zentralfriedhof an. Dort ging es zu den Gräbern von Johann Strauß, Johannes Brahms, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven sowie Udo Jürgens und Falco. Auch die letzten Ruhestätten von bekannten Schauspielern wie Theo Lingen, Hans Moser oder Paul Hörbiger sind dort zu finden. Mit „Guten Abend, gut Nacht“ von Brahms wurde die Erinnerung daran wach gehalten. Eine Wiederholung des ersten Stücks als Zugabe reichte nicht, weil die völlig perplexen Gäste immer noch mehr forderten. So gab es auch noch einen „Wiener Walzer“ aus dem Standard-Repertoire zu hören, bevor endgültig der Schlussvorhang fiel.
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