„So leid es mir tut, aber mehr habe ich nicht zu berichten.“ Ungewöhnlich schloss der Waidhauser Schützenmeister Rudi Grundler senior seinen Rückblick. Über das gänzliche Erliegen der Vereinsaktivitäten hinaus, hatte der Verein den Verlust von vier langjährigen Mitgliedern zu verkraften. Darüber hinaus drei Austritte und keinerlei neue Interessenten.
Mit der Investition von rund 28 000 Euro in acht neue Schießstände will der Schützenverein jedoch nun gegenlenken. „Wir hoffen, mit einer modernen Anlage den einen oder anderen Jugendlichen oder Erwachsenen gewinnen zu können.“ Wie sich die Kosten stemmen ließen, erklärte Grundler ausführlich. Durch Zuschüsse und nach Zusagen von vier Gewerbetreibenden verblieb aktuell eine Restsumme von 10 500 Euro aus der eigenen Kasse.
Spontane Unterstützung erhielt er von Sportleiter Rudolf Grundler junior: „Es wird mit einer modernen Schießanlage wieder besser werden. Das dürfte die größte Investition seit dem Schützenhausbau sein; diese ist aber für Wettbewerbe und die Attraktivität des Vereins unverzichtbar.“ Zum Überblick fügte Kassier Franz Kaas seine Bilanz an. Darin kam auch der Mitgliederstand von 130 Personen zur Sprache, worin aktuell zehn Kinder und Jugendliche enthalten sind. Dann war die Zeit reif für die Abstimmung. Ehren-Gauschützenmeister Michael Olbrich erklärte sein "Nein". Es bestehe keine Notwendigkeit und aufgrund der hohen Kosten hätte er es lieber gesehen, wenn der Verein damit noch ein paar Jahre zuwarten würde.
Den Zeitpunkt für die digitale Nachrüstung beurteilte Bürgermeister Markus Bauriedl dagegen als gut gewählt, nachdem die Kinderzahl der nachrückenden Jahrgänge wieder wesentlich besser ausfalle. Dies zeige sich bereits zum neuen Schuljahr, wenn Waidhaus mit drei Klassen starten könne: „Es geht wieder aufwärts mit dem Nachwuchs.“
„Es ist eine richtige Entscheidung, einen elektronischen Schießstand anzugehen“, bestätigte Gauschützenmeister Stefan Brandmiller aus Gebhardsreuth dem Schützenmeisteramt. Zumal man die Umrüstung „billiger als jetzt nicht bekommen kann“. Im Auftrag des bayerischen Sportschützenbundes überreichte er bayerische Verdienstnadeln an acht Vorstandsmitglieder: Martina Grundler, Rudi Grundler senior, Rudolf Grundler junior, Willi Helgert, Franz Kaas, Brigitte Krämer, Ludwig Nossek und Franz Strehl.
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