Seit Jahren mehrte sich das ungleiche Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, nachdem die Konzerte zum Jahreswechsel weit über Waidhaus hinaus immer beliebter wurden. Die hohe Qualität des „Großen Vereinsorchesters“ bei seinen Auftritten in einem famosen Ambiente fand immer mehr Zuspruch. Auf der anderen Seite konnten die Verantwortlichen keine Alternativen zu einem Termin am Jahresende und der einmaligen Wiederholung im neuen Jahr anbieten. Nun ist die Zeit reif.
In diesem Jahr werden die Musikanten den Versuch wagen und drei Konzerte durchführen. Aufgrund der Auswahlmöglichkeit für die Termine am Freitag (28. Dezember), Sonntag (30. Dezember) und Mittwoch (3. Januar) sollten die zur Verfügung stehenden Karten nicht gleich wenige Tage nach dem Beginn des Vorverkaufs vergriffen sein. Pro Aufführung kann der Verein immerhin 280 Karten in der zum Konzertsaal umgewandelten Schulturnhalle anbieten.
Möglich wird der Versuch heuer vor allem durch die ideale Konstellation des Feiertags-Marathons im Kalender. Viele Mitwirkenden taten sich bislang vor allem aus beruflichen Gründen schwer, wenigstens zwei Termine zu finden. Nachdem die Rückmeldungen nun allesamt positiv ausfielen, konnten die Organisatoren an die Planung von drei Konzertabenden herangehen. Ein buntes Rahmenprogramm mit einem sagenhaften Verköstigungsangebot vor den Konzerten und in der Pause soll bei keinem Termin fehlen.
Bei der Musik wird es in diesem Jahr um herausragende historische Ereignisse gehen. Daraus erwuchs der Titel „Sternstunden der Geschichte“ als gemeinsame Idee aller Beteiligten. Treibende Kraft war das groß gefeierte Ereignis „30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs“ vor wenigen Wochen. Zugleich begannen die Instrumentalisten damit die intensive Probenzeit für den alljährlichen Höhepunkt im Jahreslauf des Musikvereins. Mit dem Scorpions-Klassiker „Wind of Change“ verarbeitet das Ensemble dieses für die Grenzregion so bedeutsame Jahr 1989. Der Titel ist dem Ende des Kalten Kriegs gewidmet und geriet zu einem großen Hit weltweit.
Das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte soll nicht ausgespart bleiben. Es wird mit einem berührenden Konzertwerk zur Geschichte des jüdischen Mädchens Anne Frank aufgegriffen, das erst vor geraumer Zeit von Otto M. Schwarz komponiert wurde. „The Sun will rise again“ komponierte Philip Sparke für die Opfer des Erdbebens und Tsunamis 2011 in Japan, wodurch zudem eine atomare Katastrophe ausgelöst wurde. Die Musik hierzu ist geprägt von der ganzen Dramatik dieser Geschehnisse. In Töne umgemünzt wird die Angst vor der Zukunft ebenso, wie leiser Hoffnungsschimmer.
Nicht nur neue und unbekannte Werke proben die rund 75 Musikanten derzeit im großen Übungsraum der Musikschule, sondern auch richtige Ohrwürmer. Darunter ein Medley zum Film „Titanic“ in dem die Melodie des weltbekannten Songs „My Heart will go on“ nicht fehlt. Neben musikalischem Leiter Hermann Mack werden die beiden staatlich geprüften Dirigentinnen, Kornelia Kraus und Gerlinde Gläser, dem Orchester vorstehen. Das Trio übt auch jetzt bereits gemeinsam bei den vielfältigen Probenstunden, die in einzelne Register, Instrumentenklassen und ganzheitliche Übungsabende unterteilt sind.
Ein exakter Beginn des Kartenvorverkaufs steht noch nicht fest. Spätestens bis zum Adventsmarkt der Vereinsgemeinschaft am Sonntag, 1. Dezember, sollen die Sitzpläne und Tickets fertiggestellt sein.
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