Das 30. Neujahrskonzert in der Schulturnhalle wirft seit Wochen seine Schatten voraus. Eine ungebrochene Nachfrage bei den Eintrittskarten machte die erstmalige Ausweitung auf drei Termine erforderlich. „Es ist alles weg, kein einziger Platz ist mehr frei“, bestätigte Manfred Eberlein. Aufführungen sind am 28. und 30. Dezember sowie am 3. Januar.
Der Vorsitzende des Musikvereins kümmerte sich in den vergangenen Wochen um die Organisation des gesamten Vorverkaufs. Ziemlich genau 750 Besucher werden in den nächsten Tagen in den Genuss des famosen Konzertabends kommen. Längst eroberte sich das Ereignis zum Jahreswechsel in der Region einen enormen Stellenwert, was bei der seit Jahrzehnten gebotenen Klasse kein Wunder ist. Qualität und Quantität erreichen ein enorm hohes Niveau, des in der Oberstufe stets mit sehr gutem Erfolg klassifizierten Klangkörpers.
Regelmäßige Besucher dürften sich dennoch angesichts so vieler neuer Gesichter in dem riesig anmutenden Ensemble die Augen reiben. Über die langjährig Mitwirkenden hinaus gelingt es musikalischem Leiter Hermann Mack alljährlich eine Verjüngung durch hoch motivierte Nachwuchskräfte sicherzustellen. Darüber hinaus findet auch manch „Spätberufener“ durch die Qualifikation in der Bläsergruppe „Atemnot“ noch im zunehmenden Alter zum Orchester.
Zwei runde Jubiläen gaben bei den Machern der Neujahrskonzerte den Ausschlag zur aktuellen Musikzusammenstellung: Einmal das eigene 30. Konzert und zum anderen der 30. Jahrestag der Durchtrennung des „Eisernen Vorhangs“. Das gesamte Programm ist aufgebaut auf bedeutende Ereignisse in der Geschichte der Menschheit. Zurück reicht die Bandbreite dabei bis Christi Geburt vor über 2000 Jahren in Bethlehem.
Zum ersten Mal kommt der Chor des Vereinsorchesters zum Einsatz und bei den Instrumenten gesellen sich erstmals Alexandra Bucko mit ihrem Klavier und Franziska Wüst (Violine) zur sowieso schon vielfältigen Bandbreite. Die beiden staatlich geprüften Dirigentinnen, Conny Kraus und Gerlinde Gläser, werden mit eigenen Stücken präsent sein. Beide wirken zudem als Instrumentalistinnen im großen Orchester mit. Die Gesamtleitung liegt bei Hermann Mack.
In zeitlicher Reihenfolge gelistet, entschieden sich die Mitwirkenden für ein Medley aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“ für das am weitesten zurückreichende Geschehnis. Die Christoph Kolumbus zugeschriebene Entdeckung Amerikas bringt das Werk „Die große Seefahrt 1492“ von Pavel Stanek zum Ausdruck.
Der Armeemarsch „Preußens Gloria“ von Johann Gottfried Piefke erinnert zugleich an den Höhepunkt norddeutscher Macht in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Ende des 19. Jahrhunderts kommt die Gottlosigkeit durch Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ in der poetischen Dichtung von Richard Strauss zum Zug.
„Lilli Marlen“ in der Fassung von Lale Andersen steht durch seinen engen Zusammenhang für den „Ersten Weltkrieg“ und ein Medley aus der Filmmelodie zu „Schindlers Liste“ für den „Zweiten Weltkrieg“.
Michael Geisler komponierte zum Absturz des Luftschiffs „Hindenburg“ im Jahr 1937 ein Werk, für das sich die Musikanten entschieden. Die Gründung der Vereinten Nationen 1945 würdigt der "Uno-Marsch" von Robert Stolz. Mit der „Fuchsgraben-Polka“ ist eine Hommage des Vereinsorchesters an das Wirken von Ernst Mosch verbunden, der mit seinen „Original Egerländer Musikanten“ ab den 1950er Jahren für Furore sorgte. Gleiches gilt mit "You're the Devil in Disguise" fast zeitgleich für den Erfolg von Elvis Presley.
Die Mondlandung 1969 fand Einzug ins Programm des Orchesters mit der Komposition „Apollo 11“ von Otto M. Schwarz. Aus dem neuen Musical „Udo Lindenberg“ bringt ein Medley dessen Künstlergeschichte ab den 1970er Jahren ins Gedächtnis zurück. „Winds of Change“ von den „Scorpions“ steht durch den Fall der Berliner Mauer ganz im engen Zusammenhang mit dem 30. Jahrestags zum „Durchschnitt des Eisernen Vorhangs“. Für die Zugabe darf noch verraten werden, dass sich diese mit Karel Gott aufgrund seines Todes vor wenigen Wochen beschäftigt, der zu Waidhaus eine enge Beziehung hatte. Die Konzertbesucher erwartet zum Einlass ab 18 Uhr bei allen drei Aufführungen ein tolles Büfett im Foyer, das auch in der Pause geöffnet ist.













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