Der „Tag des offenen Denkmals“ am vergangenen Sonntag hat es wieder gezeigt: Die Leute interessieren sich für die Ortsgeschichte. Und weil Andreas Ringholz ein exzellenter Kenner dieser ist, haben viele das Angebot wahrgenommen und sich die Ausführungen des Vorsitzenden des Heimatkundlichen Arbeitskreises zur Pfarrkirche St. Emmeram angehört. Laut Ringholz wurde das Gebiet im 8. Jahrhundert christianisiert und die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrei geht auf 1326 zurück. Seinen Worten zufolge gibt es aber erst seit der Reformationszeit weitere Aufzeichnungen. „Die Konfessionen wechselten oft zwischen Katholizismus, Luthertum und Calvinismus“, wusste der Redner getreu dem Motto „Cuius regio, eius religio“ (wessen Gebiet, dessen Religion).
Die Ausführungen des HAK-Vorsitzenden beinhalteten unter anderem die Innen- und Außenrenovierungen, darunter 1655 die Erhöhung des Turms um 4,5 Meter, die Vergrößerung um die Seitenschiffe und den Altarraum in den 1950er-Jahren oder die Umgestaltung des Innenraums im Jahr 2016. Nachhaltige Eindrücke hinterließen auch Ringholz‘ Schilderungen über den ehemaligen Friedhof, auf dem bis 1912 die Toten des Ortes bestattet worden seien. 1929 sei dieser eingeebnet worden. Dabei wies er auch auf die alten Grabsteine hin, darunter der des im April 1894 dort bestatteten Pfarrers Josef Gareis.
„Zu einer Kirche gehört natürlich auch ein Pfarrhof“, spannte Ringholz den Bogen zum Domizil der Geistlichen. „Vorgängerbauten fielen mehrmals den Brandkatastrophen im Ort zum Opfer“, ließ er dazu wissen. „Der alte Pfarrhof stand parallel zur Kirche und wurde nach dem Brand von 1868 ebenfalls neu aufgebaut. Der Abriss ist 1969 erfolgt, und es ist der neue Pfarrhof am heutigen Standort entstanden.“
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