Waidhaus
30.06.2019 - 11:00 Uhr

Über Nacht ohne Sportgelände

Der Turn- und Sportverein (TSV) Waidhaus feiert das 110-jährige Jubiläum. Der Verein mit über 500 Mitgliedern blickt auf eine bewegte Vergangenheit und musste sich Anfang der 70er-Jahre mit dem Bau der Landstraße einen neuen Platz suchen.

Die "Waidhauser Landstraße" geht längst mitten durch den einstigen Fußballplatz am Pfälzer Hof, wovon nur noch die Älteren wissen. Bild: fjo
Die "Waidhauser Landstraße" geht längst mitten durch den einstigen Fußballplatz am Pfälzer Hof, wovon nur noch die Älteren wissen.

Beim TSV steht das 110-jährige Jubiläum bevor. 1909 gründeten einige sportbegeisterte junge Männer den „Turnverein Waidhaus“. Im Jahr 1922 konnte der Verein seine erste Fahne weihen lassen. Von da an erlebte vor allem das Turnen einen Aufschwung. Unabhängig davon gründete die Waidhauser Jugend 1927 einen eigenständigen Fußballverein, der zunächst den Namen „Sportverein Waidhaus“ trug.

Der Zweite Weltkrieg brachte das Vereinsleben in beiden Vereinen zum Erliegen. Doch bereits im März 1946 gab der Sportverein mit dem Einverständnis der amerikanischen Militärregierung seine Wiedergründung bekannt. Die Eingliederung des Turnvereins ging 1951 unter großer Zustimmung der Mitglieder beider Vereine über die Bühne. Seit diesem Zusammenschluss führt der Verein die noch heute genutzte Bezeichnung. Da die Vereinsfahne des Turnvereins in den Kriegswirren unwiederbringlich verloren ging, betrieb der neue Zusammenschluss eine Neuanschaffung mit großem Engagement. Derart schnell und zielstrebig, das bereits im August 1952 die heute noch gültige Fahne geweiht wurde. Seine Heimat hatte der Verein immer noch auf dem Sportplatzgelände beim Ortsteil Pfälzer Hof. Hier fand im Juli 1959 das große Fest zur Feier des 50-jährigen Vereinsjubiläums statt. Seit diesem Ereignis ist der TSV ein eingetragener Verein.

Keinesfalls Jubelrufe löste die Anfang der 1970er Jahre zunächst als Gerücht kursierende Überplanung des Sportgeländes durch die Neutrassierung der „Waidhauser Landstraße“ aus. Tatsächlich verdichteten sich die Fakten immer mehr und plötzlich stand der TSV vor dem Nichts. Doch von allen Seiten kam Hilfe: Die Marktgemeinde stellte als Erste den neu errichteten Schulsportplatz beim Bahnhofsgelände zur Verfügung. Im Juni 1973 starteten die Planungen für den Bau eines neuen Vereinsheim, eines B-Platzes und weiterer Sporteinrichtungen.

Nach mehrjähriger Bauphase konnte Mitte Juli 1977 endlich das neue Vereinsheim eingeweiht und in Betrieb genommen werden. 1981 folgte die Tennisanlage und 1994 ging die Vierbahnenanlage im Anbau in Betrieb. Der große Verein hat allen Grund, unter Vorsitzendem Manfred Schneider das 110-jährige Bestehen mit einem Festwochenende zu feiern. Am Samstag, 13. Juli, startet das Festprogramm ab 18 Uhr mit einem bayerischen Abend auf dem eigenen Platz. Es musizieren „d'Woihauser Straßenmusikanten“ und die Vereinsmitglieder bieten dazu bayerische Brotzeiten, eine Weinlaube und einen separaten Barbetrieb an. Am Sonntag, 14. Juli, ist um 8.45 Uhr ist Aufstellung zum Kirchenzug auf dem Kirchplatz. Der Festgottesdienst um 9 Uhr ist unter freiem Himmel auf dem Sportgelände. Ab 10 Uhr geht es im Festprogramm mit einem Frühschoppen und Weißwurst-Frühstück weiter. Dazu spielt das Waidhauser Vereinsorchester. Ab 15 Uhr musiziert beim Gartenfest der "Harmonika Franz". Dabei werden die Sieger der Kegel-Marktmeisterschaft geehrt. Bei schlechtem Wetter ist die Veranstaltungen im Hans-Sommer-Sportheim. Der Eintritt ist frei.

Sportheim und Kegelbahnanbau bilden den Mittelpunkt des neuen Vereinsdomizils seit 1974, wohin der TSV zum 110-jährigen Jubiläum einlädt. Bild: fjo
Sportheim und Kegelbahnanbau bilden den Mittelpunkt des neuen Vereinsdomizils seit 1974, wohin der TSV zum 110-jährigen Jubiläum einlädt.
 
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