Waidhaus
28.05.2021 - 10:55 Uhr

Waidhaus bei der Energiewende ganz vorne dabei

1000 neue Elektro-Tankstellen hört sich zunächst enorm an. Auf das ganze Bundesgebiet verteilt, sieht die Sache schon ganz anders aus. Aber: Waidhaus könnte ein Standort werden.

Der nunmehr unter Denkmalschutz stehende "Feierstodl" (links) könnte das Vorhaben eines Mobilfunkmastens auf dem Schützenhaus (rechts, im Hintergrund) noch zu Fall bringen. Bild: fjo
Der nunmehr unter Denkmalschutz stehende "Feierstodl" (links) könnte das Vorhaben eines Mobilfunkmastens auf dem Schützenhaus (rechts, im Hintergrund) noch zu Fall bringen.

Die Autobahnausfahrt und die Grenzlage seien für das Bayernwerk entscheidende Faktoren, um die Marktgemeinde mit einer reinen Elektro-Tankstelle auszurüsten. Bürgermeister Markus Bauriedl brachte diese neue Information in die Maisitzung des Marktrats. Auf einer Fläche von 250 bis 300 Quadratmetern sollen 6 bis 7 Ladestationen Platz finden. Der Monopolist liebäugle dabei mit einem Standort im Gewerbepark. Noch sei nichts entschieden, jedoch wäre eine Zustimmung zur Bewerbung am entsprechenden Bundesprogramm durch die Markträte grundlegend. Das Grundstück werde für eine uneingeschränkte, längere Nutzung gepachtet. Andreas Ringholz begrüßte das Vorhaben, liebäugelte aber mit einem näher am Ortskern gelegenen Standort. Auch bat er um die Berücksichtigung bestehender Leerstände: „Dann können die Nutzer während der Ladezeit durch Waidhaus flanieren, einkaufen oder sich verpflegen.“ Der Bürgermeister war ebenfalls für diese Option. Auf seine Argumentation hin, habe es aber geheißen, dass die Ladedauer im Durchschnitt nur noch auf 20 Minuten angelegt wäre. Bei einem solchen Zeitrahmen entfielen alle weiteren Gedankengänge.

Dritter Bürgermeister Ewald Zetzl sah das Vorhaben positiv und sagte: „Das dürfen wir auf keinen Fall auslassen.“ Auch zweiter Bürgermeister Josef Schmucker war „unbedingt dafür“, bat jedoch darum, einen exakten Standort noch nicht im Beschluss zu verankern. Ergänzend brachte er die damit verbundene Aufnahme in vielerlei Kartenwerken zur Sprache, was zum weiteren Bekanntheitsgrad von Waidhaus beitragen würde. Einstimmig sprach sich Gremium für eine Bewerbung an dem Bundesprogramm aus und beauftragte die Verwaltung, mit dem Bayernwerk geeignete Standorte in der Gemeinde abzustimmen. Nach dem Beschluss für eine ZENO-Mitgliedschaft im April befasste sich das Gremium nun mit dem Vertrag. Zugleich verbunden war damit eine Interessensbekundung an einem Sitz im Aufsichtsrat der Genossenschaft.

Halb adressierte Briefe im Rathaus

600 Briefe seien derzeit „nur halb adressiert“ auf der Gemeinde lagernd, brachte Bürgermeister Bauriedl ein weiteres Thema zur Sprache. Die von der Telekom als Monopolist vorbereiteten Schreiben wären einzig an die jeweiligen Hausnummern adressiert. Dabei sollten die Briefe „so schnell, wie möglich raus“, denn schneller als erwartet rollten jetzt die Bagger und Baumaschinen für den nächsten Schritt des Breitbandausbaus. Zuerst würden Erdarbeiten bei den Einöden und Weilern Hörlmühle, Marxmühle, Papiermühle, Ödkührieth, Silbergrube, Naglerhof und Heilinghaus im westlichen Teil der Marktgemeinde durchgeführt. Die Firma Gruber & Blödt aus Vohenstrauß habe den Zuschlag erhalten. Wo es nötig sei, beteilige sich das Bayernwerk und führe eine Erdverkabelung der Stromleitungen in einem Aufwasch mit durch.

Die im Rathaus lagernden Briefe gingen in den nächsten Wochen an alle Grundstücksbesitzer im aktuellen Ausbaugebiet. Eine Karte des Areals sei auf der Internetseite der Marktgemeinde ersichtlich und dazu gleich ein Link zum Anmelden für einen Glasfaser-Anschluss. Damit würden die Hausbesitzer eingeladen, einen für sie kostenfreien Anschluss zu ordern. Bei Fragen oder zur Unterstützung könnten sich Betroffene jederzeit an Bauamtsleiter Christian Meier im Rathaus wenden.

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Waidhaus21.05.2021

Mobilfunkmast für Reichenau

Noch einen Schritt weiter vertiefte der Bürgermeister die Thematik für den Ortsteil Reichenau. Dort sei nicht nur ein Festanschluss im Gespräch, sondern auch der Handyempfang. Der Monopolist für Sendemasten habe das Dach des Schützenhauses als einzigen geeigneten Standort für einen Mobilfunkmasten ausgegeben. Daraufhin waren alle Wahlberechtigten im Ortsteil um ihre Meinung gebeten worden. Das Umfrage-Ergebnis liege bereits vor. Von 120 Erst- und Zweitwohnsitzen gebe es 86 Rückläufer. Davon hätten 67 mit „Ja“ und 19 mit „Nein“ gestimmt, worin Bauriedl ein eindeutiges Ergebnis sah: „Die Landerer wollen ihren Funkmasten.“ Wohl nicht uneingeschränkt, denn der Bürgermeister informierte auch über „drei Briefe, in welchen sich Bürger dagegen aussprechen“. Auch habe es einen entsprechenden Anruf bei ihm im Rathaus gegeben. Aufgabe der Marktverwaltung wäre es aber lediglich, die Akzeptanz abzufragen. Die Marktgemeinde sei nicht der Betreiber. Freilich werde das Schützenhaus zur Verfügung gestellt. Ob der Funkmast komme, hänge von der Entscheidung der Denkmalschutz-Behörde ab. Durch den nahegelegenen „Feilerstodl“ sei diese Fachstelle zu beteiligen. Eine Entscheidung stünde noch aus.

Feuerwehrhaus in der Diskussion

In der Fragestunde brachte Vera Stahl die Zukunft des Waidhauser Feuerwehrhauses zur Sprache. Bürgermeister Bauriedl bestätigte ihr eine zeitnahe Ortsbesichtigung durch ein Ingenieurbüro, welches die Kosten der Sanierung ermittle. Im Anschluss folge eine Information aller Markträte. Als weiteren Punkt brachte Stahl die Sonnenstromanlage an der Autobahn zur Sprache: „Dort fehlt ja noch jegliche Begrünung, obwohl mittlerweile mehrere Pflanzperioden ohne Bepflanzung vorübergingen.“ Die Antwort des Bürgermeisters: „Der Herr hat auch noch keine Genehmigung zur Einspeisung, da die Auflagen nicht umgesetzt sind.“ Noch deutlicher wurde Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl: „Da findet ein Ortstermin nach dem anderen statt.“ Noch ein drittes Thema brachte Stahl zur Sprache. Hierzu sagte Bürgermeister Bauriedl die Prüfung zu, ob die weitere Container-Anmietung für die Kindertagesstätte „Sankt Emmeram“ aufgrund der nunmehr nicht mehr absehbaren Zeit durch einen Ankauf finanziell günstiger sein könne.

Straßenerneuerung bei Pfrentsch

Die beabsichtigte Erneuerung der Straße von Pfrentsch nach Burkhardsrieth brachte Zetzl noch auf den Tisch. Bauriedl begründete mit einem aktuell geführten Telefonat mit seinem Pleysteiner Kollegen, weil die Maßnahme federführend durch die dortige Stadtverwaltung liefe. Rainer Rewitzer habe ihm zugesichert, Kontakt mit der Regierung der Oberpfalz aufzunehmen. Ergänzend wusste Wilka-Dierl: „Hier fehlt noch immer der Förderbescheid.“

Blühzeiten beachten

Die letzte Wortmeldung im öffentlichen Teil kam von Josef Kleber. Er plädierte angesichts der begonnenen Mähzeit für die Straßenränder um eine Beachtung von Blühzeiten der Pflanzen mit Blick auf den Naturschutz, was ihm Verwaltung und Bürgermeister sofort zusagten.

 
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