Mit dem „Wunderschönen Gams-Gebirg“ starteten "Die zwoa Schneidigen" die Waidhauser Serenaden und ihren einstündigen Auftritt. Manfred Wild aus Eslarn und Christian Müller aus Waldkirch stellten sich gegenseitig als „erster Bariton“ und „erster Akkordeonist“ vor. Für beide war es der erste Auftritt nach dem Corona-Lockdown. Als zweites Stück folgte „Bayerisches Bier“. Diesen Wink verstand Bürgermeister Markus Bauriedl und versorgte Wild und Müller sofort nach dem letzten Takt unter großem Applaus des riesigen Publikums mit einer eiskalten Halben.
„Ich bin begeistert, dass ihr so zahlreich zu uns gekommen seid“, begrüßte der Bürgermeister die Zuhörer zur ersten Serenade 2020. Somit sei die Entscheidung richtig gewesen, die Veranstaltungsreihe nicht abzusagen, sondern nur den Beginn von Juni in den August zu verschieben. Auch die Entscheidung für den neuen Serenadenplatz vor der Grundschule sei gut gewesen. Coronabedingt mussten die Besucher etliche Vorschriften einhalten. Bauzäune riegelten das gesamte Areal ab und Dutzende von Hinweisschildern erinnerten auf Schritt und Tritt an alle Regeln. Darüber hinaus sorgte ein aufwändiger Personaleinsatz für die Umsetzung aller Maßnahmen. Heike Bauriedl übernahm die Einlasskontrollen, Theresa Schmidt versorgte das Publikum mit Getränken.
Viele Zuhörer waren mit dem Fahrrad gekommen. Anlieger hatten ihre Balkon- und Terrassentüren geöffnet und lauschten von zu Hause der Serenade. In kleinen Gruppen nahmen einige Besucher auf umliegenden Grasflächen Platz. Der Pfarrgarten war wie eine Loge, von dort ließ sich die Szenerie von oben genießen.
Heiterkeit, jede Menge Spaß und allerbeste Unterhaltung begleitete die Musik der beiden Vollblut-Musikanten. Ihre Aufforderung zum Tanz garnierten sie mit dem Ausruf einer Damenwahl und erklärten dazu ganz genau die aktuellen Vorschriften. Nur - getraut hat sich dann doch keiner. Auch ans Schunkeln traute sich das Publikum zunächst nur schüchtern. Erst als Wild ankündigte, er werde beim nächsten Mal zum Schunkeln alte Dachlatten zum Rüberreichen mitbringen, löste sich die Anspannung. Immer mehr wippten, schunkelten und summten viele Gäste im Rhythmus der zünftigen Klassiker mit.
Müller und Wild standen unter dem Vordach des Haupteingangs in den Strahlen der untergehenden Sonne: „Das ist ungefähr so, wie wenn wir im Rampenlicht stehen würden“, scherzten sie.
Die nächste Serenade ist am Mittwoch, 19. August, um 19 Uhr. Dann spielen "Bockl-Blech" unter Leitung von Philipp Bauriedl.
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