Größere Wasserflächen fehlen im gesamten östlichen Landkreis seit altersher. Eine Ausnahme machte einzig der Pfrentschweiher, dessen Zeit allerdings schon längst wieder vorbei ist (abgelassen im Jahre 1840). Im Gegenzug durchfließen viele Rinnsale und Bäche mit teils klangvollen Bezeichnungen die gesamte Landschaft. Spätestens im August versiegten nicht wenige davon komplett, weil die zumeist aus Quellen gespeisten Reservoirs einfach leer waren. Geologisch bedingt ist der Oberpfälzer Wald ein Bereich mit hohen klimatisch bedingten Grundwasser-Neubildungsraten. In allen Fließgewässern der Gegend ging der Wasserstand deshalb aufgrund der ausbleibenden Niederschläge über die Sommermonate hinweg enorm zurück, was sich an der Pfreimd als größtem Fluss am Deutlichsten wahrnehmen ließ. Mehrere vollautomatische Messstellen übermitteln deren Pegelstände rund um die Uhr an Computer bei den Wasserwirtschaftsämtern. Am 30. Juli fiel der Abflusswert beim Pegel Pfrentsch seit Beginn der Aufzeichnung das erste Mal unter die Menge von 200 Litern pro Sekunde. Dennoch sanken die Werte stetig weiter, um am 21. August mit gerade noch 88 Litern einen historischen Niedrigstand zu erreichen. Der Durchschnittswert seit 2009 liegt immerhin bei 1790 Litern je Sekunde.
Über 226 Quadratkilometer groß ist das Einzugsgebiet der genau 50 Kilometer langen Pfreimd, der übrigens keine Quelle zugewiesen ist. Vielmehr beginnt dieser Nebenfluss der Naab erst beim Staatsgut Pfrentschweiher durch den Zusammenlauf von Rehling- und Katharinabach. Die Quellen der Rinnsale, welche den Rehlingbach auf Waidhauser Gemeindegebiet speisen, sind durchwegs als Brunnen bezeichnet. Im waldreichen Norden rund um den Pleysteiner und Waidhauser Sulzberg tragen diese Namen, wie Schwarz-, Gold-, Silber-, Maus-, Karl- oder Dreibrunnen. Einige davon fließen zudem zunächst über die Grenze nach Böhmen, um dann dort irgendwo in den Rehlingbach zu münden, der unweit von Reichenau in seinem weiteren Verlauf für mehrere Kilometer die Landesgrenze bildet. Die dazugehörenden Rinnsale im Waidhauser Norden erhielten die Bezeichnungen Mausbach und Forellenbach, während die beiden größten Wasserflächen der Mühlweiher in Reichenau und der Obere Grafenauweiher beim gleichnamigen Dorf in dieser Gegend sind.
Eine Besonderheit gibt es hier auch noch: Im „Kramerwald“ quert der „Mühlbach“ die Straße nach Reichenau. Hierbei handelt es sich um einen von Hand vor rund 175 Jahren angelegten Graben, der sich streng an der 550-Meter-Höhenlinie des Geländes orientiert - mit einem exakten Gefälle von zwei Prozent. Um den Schindlweiher speisen zu können, wurde einst der aus Quellen zwischen dem Schneeberg und Pleysteiner Sulzberg im Westen entspringende Forellenbach einfach angezapft. Der Mühlbach führt bis nach Reichenau, um versorgte vor allem den von Michael Kunz einst betriebenen Schindelhammer. „Dadurch konnte jene Maschine gespeist werden, mit der die Schindeln gespalten wurden, die dann in der gesamten Gegend als Dacheindeckung Verwendung fanden“, weiß Enkel Heinz Kunz heute noch zu berichten.
Weiter südlich gesellt sich der Grabenbach zu den Fließgewässern der Marktgemeinde, der von der Ostseite des 756 Meter hohen Pleysteiner Sulzbergs kommt. Sein Verlauf führt mitten durch das Areal der Gasverdichterstation und durchfließt im Anschluss den Ortsteil Frankenreuth in ganzer Länge. Zwischen der Waidhauser Landstraße und der Autobahn prägt der Kargesweiher mit seinem sumpfigen Umfeld den Waidhauser Osten. Daraus bezieht der Rotlohbach einen Teil seines Wassers, der in der Nähe des Kagererholzes in den Grenzbach mündet. Bis hierher reichte einst das Ufer des Tagwerk großen Pfrentschweihers.
Der Raunetbach ist die zweite Schlagader des Waidhauser Nordens, weshalb Reinhardsrieth früher Raunetsrieth hieß – oder umgekehrt. Seine beide Quellen liegen einerseits bei Leßlohe auf Georgenberger Gemeindegebiet und die andere auf dem 688 Meter hohen Samstagberg. Auf dem Weg Richtung Süden nimmt das Bächlein beim „Kleinen Hochberg“ dem aus der Flur „Hirschlecke“ kommenden Kaltelohbach auf und durchquert dann den „Teufelssteg“ beim Waldgebiet „Branden“. An Hagendorf vorbei fließt der Raunetbach weiter Richtung Süden, durchquert die Weiler Kühmühle und Marxmühle, um bei der Hörlmühle noch kurz den Spielhofer Bach aufzunehmen, bevor beider Lauf in der Pfreimd weitergeht.
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