Waidhaus
23.12.2020 - 15:37 Uhr

Zuwachs bei den Vereinsgewässern

Ein Dorfweiher in Waidhaus entwickelt sich durch kluge Maßnahmen zur Idylle. Nun steht einer völlig neuen Nutzung durch die Waidhauser Grenzbachfischer nichts mehr im Wege.

Der Dorfweiher in Hagendorf ist nicht nur eine Augenweide. Auch bei der Wasserqualität werden neue Bestwerte erreicht. Bild: fjo
Der Dorfweiher in Hagendorf ist nicht nur eine Augenweide. Auch bei der Wasserqualität werden neue Bestwerte erreicht.

Der Stellenwert ihres Ortsmittelpunkts lag den Bewohnern von Hagendorf schon immer sehr am Herzen. Klagen von Geruchsbelästigungen und zur Wasserqualität verhallten deshalb schon vor Jahren nicht ungehört im Waidhauser Rathaus. Nach Abwägen verschiedener Möglichkeiten startete bald die Umsetzung der beabsichtigten Generalsanierung. Die im Marktrat beschlossenen Maßnahmen verwirrten zunächst, denn es geschah wenig.

Abwarten wichtig

Dies war jedoch ein entscheidender Teil des Gesamtkonzepts. Nach dem Ablassen des Wassers im Herbst 2016 lag die Grundfläche im Zeitraum zwischen zwei Wintern gänzlich brach. Einzig kleine Rinnsale durchzogen den Weiherboden. Der Schlamm musste vollständig austrocknen, weil Laboruntersuchungen jegliche landwirtschaftliche Verwertung wegen der neuen Bodenschutzverordnung als nicht zulässig beurteilten. Die Folge für die Kommune wäre eine sehr teure Entsorgung bei einem Ausbaggern gewesen.

Zugleich signalisierten die beteiligten Stellen jedoch ihr Einverständnis, das ausgetrocknete Material im Weiher zu belassen und damit teilweise auch die Dämme zu verstärken. Eine Abdichtung mit lehmhaltigen Material und Wasserbausteinen schloss diese Maßnahme im Frühjahr 2018 ab. Zwar verkleinerte sich die Wasserfläche dadurch, doch entstanden im südwestlichen Bereich neue Flachwasserzonen. Diese Spezialaufgabe vergab der Marktrat an die Firma Hartinger aus Kleinschwand.

Keine Arbeiten an Hagendorfer Weiher

Nach beinahe drei Jahren zeigt sich nun der Erfolg des ausgeklügelten Projekts. Der Dorfweiher wartet mit einer derart guten Wasserqualität auf, so dass eine zusätzliche Nutzung möglich wurde. Aus dem nicht öffentlichen Teil der Novembersitzung gab Bürgermeister Markus Bauriedl in der Jahresschlusssitzung die sofortige Verpachtung des Areals an die Waidhauser Grenzbachfischer bekannt.

"Blutendes Herz" nicht erhört

Zum Jahresschluss beschäftigte sich der Marktrat darüber hinaus mit zwei Bauvorhaben. Für ein Grundstück im Gewerbepark genehmigten die Sitzungsteilnehmer einmütig ein Auffüllen des Geländes auf mehr als 500 Quadratmetern. Sein „blutendes Herz“ warf Marktrat und Ortsheimatpfleger Andreas Ringholz bei einem weiteren Ansinnen in die Waagschale. Dabei ging es um einen Antrag auf Abriss eines Gebäudes unweit des Alten Grenzübergangs. Ringholz begründete seine Bedenken mit einer historischen Bedeutung des Innenlebens: „Da handelt es sich um das Maschinenhaus der ehemaligen Glashütte. Das hat große Bedeutung für die gesamte Region, weil es über viele Jahrhunderte hinweg für Arbeitsplätze, Industrie und Glasherstellung steht.“ Hinter der aktuellen Fassade verberge sich ein „sehr schönes Gebäude mit Backstein-Ziegelmauerwerk“. Weil er es schade fände, wenn das Gebäude abgerissen werde, habe er schon mit dem Besitzer gesprochen und eine Integrierbarkeit in die weiteren Planungen vorgeschlagen: „Weil Waidhaus sich damit wieder ein Stück weit Geschichte nehmen würde.“

Da ihm hierfür jedoch die kurze Zeit der Information wenig Recherche gelassen habe, bat Ringholz für die Zukunft um frühere Infos und verwies dazu auf das Thema Denkmalschutz: „Jedes ältere Gebäude könnte historisch und schützenswert sein.“ Das aufgeworfene Problem einer zu kurzen Zeitspanne wollte Bürgermeister Bauriedl aber keinesfalls gelten lassen. Gerade Bauanträge lägen niemals wochenlang im Rathaus: "Da gibt es keinen Vorlauf. Wir erhalten die Anträge oft erst am Tag der Sitzung." Dann ginge die Information unverzüglich an den Marktrat. „Wenn wir es frühzeitig wissen, dann können wir auch mit dir in Kontakt treten“, ergänzte Geschäftsleiterin Kerstin Wilka-Dierl und nannte dazu das Eingangsdatum und weitere Angaben zum zeitlichen Verlauf. Mit der aufgeworfenen Denkmal-Thematik blieb Ringholz auch bei der Abstimmung mit seinem Veto beinahe allein. Einzig von seinem Fraktionskollegen Manfred Schneider erhielt er Unterstützung.

Aufträge vergeben

Weitere Punkte aus der Sitzung des Vormonats folgten: Der Auftrag zur Installation der neuen Schutzplanke am Teufelssteg sei an die Firma Volkmann & Rossbach in Teublitz gegangen. Mit der Planung des kombinierten Geh- und Radwegs zwischen Waidhaus und Pfrentsch habe der Marktrat das Ingenieurbüro von Landschaftsarchitekten Rembold in Windpaißing betraut. Eine im Ortsteil Oberströbl für notwendig erachtete Entwässerungsrinne wäre beim Bauunternehmen Josef Reger in Vohenstrauß beschafft worden.

 
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