Die Waldauerin Christine Liebl hat in ihrem langen Leben nie aufgegeben, immer wieder hoffnungsvoll und freudig in die Zukunft zu blicken. Die überzeugte Katholikin lebte das Ideal der christlichen Überzeugung. Daraus schöpfte sie auch immer wieder Kraft für den Lebensalltag. Nun feierte sie am Samstag ihren 80. Geburtstag.
Als älteste Tochter der Familie Schober lernte sie in frühester Kindheit und Jugend den beschwerlichen Alltag kennen. Ihr Vater kam kriegsgeschädigt aus dem Zweiten Weltkrieg heim. Ihre Mutter brauchte dringend Unterstützung bei der Erziehung der sechs Kinder und wurde selbst krank. Als Älteste war es Christine, die tatkräftig zuhause anpackte. Die schwierigen Umstände im Elternhaus ließen es nicht zu, dass sie einer Berufsausbildung nachging.
„Ich hatte keine Kindheit und keine Jugendzeit“, bedauert die Jubilarin rückblickend. Heute lebt von den Geschwistern nur mehr Schwester Edeltraud. Später arbeitete Christine Liebl als Näherin bei der Firma Schönberger, in der Hosenfabrik Hölzl und schließlich in der Glasverarbeitung Mehr & Co. in Vohenstrauß. Vielen Sportlern dürfte die Waldauerin auch als Kassiererin und als „Mädchen für alles“ in der landkreiseigenen Schwimmhalle noch bekannt sein. Über viele Jahre hinweg war sie dort bis zum Eintritt ins Rentenalter beschäftigt.
Als in Waldau die Chipsi-Halle für die „Qualitätskartoffel Waldau eG“ gebaut wird, trifft sie auf einen Arbeiter, der die Halle verkleidete. Es war Max Liebl aus Bad Kötzting, der sich dann in die Waldauerin verliebte. Am 21. Juli 1973 heiratet das Paar in der Vohenstraußer Stadtpfarrkirche. Der damalige Stadtpfarrer Franz Xaver Reitinger traute die Eheleute. Bald darauf kommt Tochter Corinna zur Welt und komplettiert das junge Glück.
Neun Jahre später erlebt die Familie die schwersten Tage ihres Lebens. Ein Schäferhund einer Freundin fiel das Mädchen bei einem Besuch an und verletzte es so schwer, dass die Eltern tagelang um die einzige Tochter bangten. „Dass mir meine Tochter geblieben ist, war das allergrößte Geschenk meines Lebens“, ist sich Christine Liebl sicher. Heute zählen die Enkel Fabian und Lena zum ganzen Stolz der Oma. „Meine Familie ist mein ein und alles.“
Dekan Alexander Hösl, Dritter Bürgermeister Alfons Raab und viele Nachbarn gratulierten am Ehrentag und wünschten viel Glück, Gesundheit und Gottes reichsten Segen für viele weitere Jahre.
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