Der Anstoß zur Gründung kam vom bereits verstorbenen Waldecker Unternehmer Karl Schraml, der sich in den Wintermonaten mit den ebenfalls bereits Verstorbenen Michael Schraml und Andreas Hösl auf die Idee kam, den Schießsport in Waldeck anzusiedeln. Am 6. Januar 1954 war die Gründungsversammlung im Gasthaus Merkl, bei der Karl Schraml zum Vorsitzenden gewählt wurde und 18 Personen sofort beitraten. Schon nach zwei Wochen waren es 43 Mitglieder und das Interesse stieg immer weiter.
In einer weiteren Versammlung am 18. Januar 1954 wurde beschlossen, dass der Verein die von Karl Schraml zur Verfügung gestellte Walther-Meisterbüchse M 53 kauft. Bei Verhandlungen mit dem Brauhaus Kemnath erreichten die Verantwortlichen, dass das Brauhaus den Kaufpreis von 183 D-Mark zur Verfügung stellt. Auflage war aber, dass der Verein das Gewehr so lange benutzt kann, wie sich auch das Vereinslokal bei ihrem Kunden, dem Gasthaus Merkl, befindet.
In der Versammlung am 27. Februar 1954, bei der 35 von damals 52 Mitgliedern anwesend waren, wurden einige grundlegende Beschlüsse gefasst. Sie betrafen die Teilnahme an der Beerdigung eines Mitgliedes, die Anschaffung von Schützenhüten, die Abhaltung eines Preisschafkopfs und den Besuch von Festlichkeiten anderer Vereine.
Der Verein übernahm künftig den Begriff "Einigkeit". Bildlich dargestellt mit zwei gekreuzten Gewehren, mit Eichenlaub eingefasst. Darüber steht Schützenverein "Einigkeit" Waldeck, darunter ist das Wappen des Marktes Waldeck verbunden mit dem bayerischen Wappen dargestellt, wie es auf der später angeschafften Fahne abgebildet ist.
Kette für 70 D-Mark
Am 4. Juli wurde ein Gartenfest abgehalten. Der Verein schaffte für 70 D-Mark eine Schützenkette an. In einer weiteren Sitzung - der Verein hatte da bereits 68 Mitglieder - wurde festgelegt, den Vorstand mit vier Schützen- und fünf Lademeistern sowie fünf Gesellschaftern zu erweitern. Die vom Vorstand ausgearbeitete Satzung wurde angenommen und dem Kauf eines zweiten Gewehres zugestimmt. Am 17. Oktober 1954 beschloss man, im Jahr 1955 ein Schützenfest mit Fahnenweihe abzuhalten. Der Kauf einer Fahne für 1000 D-Mark und die Bildung eines Festausschusses wurde bestimmt.
Bei der Fahnenweihe vom 14. bis 16. Mai 1955 übernahm Schützengesellschaft Mehlmeisel die Patenschaft. Festleiter war Bäckermeister Josef Greger, den Festgottesdienst gestaltete die Liedertafel Kemnath musikalisch. Zwei Festkapellen wurden verpflichtet: die Kapelle Riedl aus Kemnath und die Blaskapelle Franzl Pscherer aus Mehlmeisel. Am Festzug nahmen über 90 Vereine teil. Die Gegenbesuche waren für die Waldecker anstrengend, denn teilweise mussten drei Veranstaltungen an einem Sonntag bewältigt werden.
Ein besonderes Ereignis ist hier noch zu erwähnen. Es herrschte sommerlich warmes Wetter. Doch in der Nacht von Samstag auf Sonntag zog ein Ausnahmegewitter mit starken Windböen auf, das die Hälfte des Zeltes zerfetzte. Durch vortreffliche Organisation und einen Nachteinsatz aller zur Verfügung stehenden Helfer und Sattlereien konnte das Zelt bis Sonntagmorgen wieder hergestellt werden.
1956 und 1957 gab es in Verbindung mit den Kommunalwahlen Turbulenzen und Auseinandersetzungen, die auch zu Ämterniederlegungen führten. Die Mitgliederzahl sank dadurch auf 53 und auch ein neuer Vorstand musste am 26. April 1959 gewählt werden. Im gleichen Jahr legte Karl Schraml am Schlossberg einen Festplatz an, der bis heute besteht. 1960 wurde dort das erste Schlossbergfest unter freiem Himmel abgehalten, das wegen schlechter Witterung vorzeitig abgebrochen werden musste.
Fest an fünf Tagen
Nachdem sich die Situation bei der bereits geschilderten Kommunalwahl wieder verbessert hatte, war der Mitgliederstand zur Jahreshauptversammlung 1961 wieder auf 75 angewachsen. Zwischenzeitlich hat der Verein auch die Patenschaft beim Schützenverein "Edelweiß" Atzmannsberg zu deren Fahnenweihe übernommen. Das zehnjährige Bestehen feierten die Schützen 1964 an fünf Tagen. Als besondere Höhepunkte waren hier die Teilnahme der Original Münchener Hofbräuhauskapelle und das Gau- und Vereinspreisschießen.
Das 25-jährige Gründungsfest stand vom 3. bis 5. August 1979 an. Es begann am Freitag mit einem bunten Abend. Als Akteure waren damals Marianne und Michael am Anfang ihrer Karriere dabei. Mit weiteren vier Gruppen gestalteten sie den Abend.
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