In seinem Vortrag über "Trockenheits- und hitzeverträgliche Stauden und Gehölze'" sah Harald Schläger bei Temperatur und Niederschlag eindeutige Hinweise auf eine weltweite, aber regional durchaus unterschiedliche Erwärmung. Dies habe Einfluss auf die Vegetation. Die bisher gepflanzten Baumarten in der Stadt seien in ihrer Verwendbarkeit inzwischen stark eingeschränkt. Durch den weltweiten Verkehr werden natürliche Barrieren für Krankheiten und Schädlinge ausgeschaltet. Die Folge sei verstärktes Auftreten vorher unbekannter Erreger. Zumindest anfangs fehlten natürliche Gegenspieler, die Selbstheilungskraft der Natur reiche nicht aus.
Der Referent stellte das Projekt "Stadtgrün 2021" vor, in dem seit über 10 Jahren Baumarten getestet werden, die Ersatz bieten könnten. Baumarten für die Zukunft könnten Hopfenbuche, Wollapfel oder eine neue Ulmenart mit der Sortenbezeichnung "Lobel" sein. Für Gärten mit intensiver Sonneneinstrahlung brauche es Arten mit besonderem Verdunstungsschutz, wie die Wüstenweide. Verlierer des Klimawandels seien Rittersporn, Herbstastern oder Sommerphlox, die bei trockenen Bedingungen litten und anfällig für Pilzkrankheiten seien.
Besser seien Steppenheide-Stauden aus mediterranen Heimatstandorten. Lavendel, Heiligenkraut, Ysop, Silberraute und andere seien gut an Trockenbedingungen angepassst, ebenso Rhizome wie bei Bartiris oder die unterirdischen Speicherorgane bei Zwiebel- und Knollenpflanzen.
Die Veränderungen durch den Klimawandel seien für Gärtner und Landwirte eine große Herausforderung. Eventuell ergeben sich auch neue Chancen bei der Pflanzenverwendung, zum Beispiel bei den wärmebedürftigen Obstarten wie Echter Wein, Maulbeerbaum oder der Echten Mispel. Gartenbesitzer müssten sich informieren, um Pflanzen auszuwählen, die auch in der Zukunft gut gedeihen können. Dies könnten laut Schlöger die Obst- und Gartenbauvereine durch entsprechende Informationsveranstaltungen sicherstellen.
Vorsitzende Elisabeth Reger dankte ihm für seine Ausführungen mit einem kleinen Dankeschön.
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