Nach einem Theorieteil zeigte Anja Putzer die Herstellung von Salben und erklärte deren Einsatz. Im Steinwald, vor allem durch den Essbaren Wildpflanzenpark in Waldeck, sah sie ein wahres Paradies für Wildpflanzen und -kräuter. Diese sollten in keiner Küche und Hausapotheke fehlen. Für die Herstellung von Salben seien die Wurzeln besonders wichtig. Anfangs stellte die Referentin besonders den Beinwell vor, der Zerbrochenes zusammenfüge und heile. Das spüre man schon beim Ausgraben der Wurzel. Beinwell sei eine kräftige, mehrjährige und raublättrige Pflanze, wusste Putzer. Diese habe große, borstige, hellgrüne Blätter, deren Mittelrippe stark hervortrete. Die Stängel seien innen hohl und könnten bis zu 1,50 Meter hoch werden. Etwa ab Mai ziehen die gelblich-weißen oder rötlich-violetten Blüten Insekten an. Der Beinwell wachse an feuchten oder nassen Plätzen. Auch in manchen Hausgärten sei er zu finden.
Angewandt werde Beinwell bei Knochenbrüchen, Quetschungen und Blutergüssen (Umschläge aus Pflanzenbrei oder Auftragen der Salbe). Der hohe Anteil an Allantoin und Kieselsäure unterstütze bei Gewebe- und Zellenneubildung. Bei Knochenbrüchen rege er die Kallusbildung an, so wachse der Knochen rasch wieder zusammen. Die Salbe wirke bei Rückenschmerzen, stelle die Beweglichkeit der Gelenke wieder her und helfe bei Arthrose. Der Beinwell sollte wegen der Pyrrolizidinalkaloide nicht länger als sechs Wochen am Stück angewandt werden.
Die Salbe wird aus 20 bis 30 Tropfen Arnikatinktur, 20 Gramm Bienenwachs und 100 Milliliter Beinwellansatzöl hergestellt. Im erwärmten Öl wird das Bienenwachs geschmolzen. Während des langsamen Abkühlens ist die Tinktur, die nur äußerlich angewandt werden darf, unterzurühren. OGV-Vorsitzende Elisabeth Reger dankte Putzer für die Ausführungen mit einer kleinen Aufmerksamkeit.
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