Waldeck bei Kemnath
15.06.2018 - 14:53 Uhr

Fachkonferenz zum Projekt Essbarer Wildpflanzenpark Waldeck

Blick auf Teilnehmer und Dr. Markus Strauß bei der Präsentation (vorne links Alfred Wolf, Dr. Strauß, Leonhard Zintl und Bgm. Nickl). hl
Blick auf Teilnehmer und Dr. Markus Strauß bei der Präsentation (vorne links Alfred Wolf, Dr. Strauß, Leonhard Zintl und Bgm. Nickl).

(hl) Der erste Essbare Wildpflanzenpark (Ewilpa) Deutschlands in Waldeck in der Hollerscheune stieß auf großes Interesse - zu erkennen an den Teilnehmern, die aus dem Landkreis Tirschenreuth, Vorbach, Eschenbach, Pressath, Waldthurn und Amberg sowie aus der Nähe von Freiburg/Breisgau, Baden-Baden und Frankfurt/Main kamen.

Leonhard Zintl begrüßte Ehrengäste, Bürgermeister Werner Nickl sowie die dritten Bürgermeister Hans-Peter Reil (Waldthurn) und Alfred Wolf (Bärnau). Zintl ging auf den Beginn und die Idee des Ewilpa Waldeck ein. Er betonte, dass die Unterstützung der Stadt Kemnath und des Naturparks Steinwald ein wichtiger Grundpfeiler war. Auch der Heimat- und Kulturverein Waldeck und die Obst- und Gartenbauvereine der Umgebung sowie interessierte Einwohner Waldecks waren bereit, an dem Projekt mitzuarbeiten. Nach dem er Dr. Markus Strauß getroffen hatte, wurde dessen Idee in die Tat umgesetzt.

Laut Nickl gibt es in Kemnath schon naturverbundene Projekte wie den Karpfenweg in und um die Stadt sowie in Waldeck die Burgruine und den Marterlweg. Der Ewilpa sei weiterer Anziehungspunkt für Urlauber, Naturliebhaber und Wanderer. Deshalb sei die Stadt bei der Errichtung des Parks auch gleich dabei gewesen.

Rund um den Schlossberg fand man nach Strauß ein ideales Gelände vor. Der Reiz alter Strukturen mit einem artenreichen Bestand an Obstbäumen stelle eine besondere Art von Parklandschaft dar. Sie sei als einzigartig zu bezeichnen und gebe das Bild einer heilen Landschaft ab, das nur noch sinnvoll ergänzt werden musste. In Waldeck ist der erste Essbare Wildpflanzenpark in ganz Deutschland. Er hoffte, dass dem nun weitere folgen und dafür bestehe ein besonderer Bedarf. Nach seiner Meinung seien als Zielvorgabe 4000 Parks notwendig um die Insektenvielfalt und den Bestand der Bienen erhalten zu können.

Ein besonderes Merkmal des Waldecker Parks sei, dass für die Anlage keine neuen Wege gebaut und angelegt werden mussten und die notwendigen Flächen fast ausschließlich im Besitz der Stadt Kemnath sind. Die ersten Pflanzungen standen im Herbst vergangenen Jahres an. An einigen der 13 Stationen, an denen die Beschilderung auf die Pflanzen, Sträucher, Büsche und Bäume hinweisen, sei schon Ernte möglich. Entlang des etwa fünf Kilometer langen Rundwegs sei in einem harmonischen Zusammenspiel ein artenreiches Biotop in einer idyllischen Erholungslandschaft entstanden.

Im praktischen Teil der Tagung unternahm Strauß mit den Teilnehmern eine Exkursion durch den Ewilpa Waldeck. Hintergrund___Weitere Informationen:www.ewilpa.net




Info:

Offen für alle

Essbare Wildpflanzen sind ehrliche Lebensmittel, die das ganze Jahr über eine gesunde und schmackhafte Bereicherung des Speiseplans bieten. Wildpflanzen gedeihen ohne menschliches Zutun, werden uns praktisch von der Natur geschenkt. Ohne Züchtung, Gentechnik, Dünger, Agrarchemie und lange Transportwege sind sie einmalig und fördern die Nutzung regionaler und saisonaler Ressourcen. Außerdem sind sie garantiert frisch und benötigten kaum Verpackung und erzeugen keinen Müll. Im Vergleich mit Kultursorten enthalten Wildpflanzen ein Vielfaches an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen und zudem wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle, Bitterstoffe und Antioxidantien. Sie sind eine kulinarische Bereicherung und die ideale Grundlage für ein gesundes Leben. Essbare Wildpflanzenparks stehen für alle offen und dienen damit, in Anlehnung an den mittelalterlichen Allmende-Gedanken, auch dem sozialen Ausgleich.

Dr. Markus Strauß kündigte zum Schluss an, dass nächstes Jahr von 7. bis 9. Juni in den Hollerhöfen die „Waldecker Wildtage 2019“ auf dem Programm stehen, veranstaltet von der Ewilpa-Stiftung, der Naturerlebnis Akademie und den Hollerhöfen in Waldeck.

Ein Blick auf einen Teil der Teilnehmer. hl
Ein Blick auf einen Teil der Teilnehmer.
Dr. Markus Strauß (links) und Leonhard Zintl vor dem Ausstellungsstand. hl
Dr. Markus Strauß (links) und Leonhard Zintl vor dem Ausstellungsstand.
 
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