Waldeck bei Kemnath
05.09.2018 - 15:21 Uhr

Führungen auf der Burgruine

Die Burg mit dem Südtor, der Oberen Burg und der Ägidiuskapelle ist eine von vielen Sehenswürdigkeiten, die zum Tag des Denkmals am kommenden Sonntag mit einem besonderen Programm lockt. Bild: hl
Die Burg mit dem Südtor, der Oberen Burg und der Ägidiuskapelle ist eine von vielen Sehenswürdigkeiten, die zum Tag des Denkmals am kommenden Sonntag mit einem besonderen Programm lockt.

(hl) Am kommenden Sonntag ist der Schloßberg mit der Burgruine ein Hauptanziehungspunkt für historisch Interessierte. Mit der Restaurierung der Burganlage durch den Heimat- und Kulturverein und der Revitalisierung der St.-Ägidius-Kapelle wurde hier ein Kleinod geschaffen. Die Burg Waldeck dürfte um 950 entstanden sein und zählte zu den mächtigsten Burganlagen im Bayerischen Nordgau. 1008 tauchen die Grafen von Sulzbach auf, die von den Bamberger Bischöfen als Vögte eingesetzt wurden. Im 11. Jahrhundert treten als Besitzer und erste Herren auf Waldeck die Grafen von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe auf. Friedrich von Lengenfeld starb 1119 ohne männliche Nachkommen. Seine Tochter Heilwig heiratete den Grafen Gebhard von Leuchtenberg, wodurch die Burg in den Besitz der Leuchtenberger kam. 1124 nannte dieser sich erstmals "Gehardus de Waldegge" womit die Burg erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die zweite Tochter Heilica heiratete Pfalzgraf Otto von Wittelsbach und war Mutter des 1. Bayernherzogs Otto I., der das Herzogtum wegen seiner Verdienste von Kaiser Friedrich Barbarossa erhielt. 1283 verkauften die Leuchtenberger die Herrschaft Waldeck an die rheinpfälzische Linie der Wittelsbacher. 1628 erfolgt die Vereinigung der Wittelsbacher Linien. Die Burg war Landrichtersitz, ehe 1698 das Landrichteramt nach Kemnath verlegt wurde. Den 30-jährigen Krieg überstand die Burg Waldeck schadlos. Sie wurde schließlich General Königsmark übergeben. Der ließ die Anlage ausbauen. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde sie durch fränkische Truppen im Auftrag von Kurfürst Max-Emanuel geschleift und 1707 demoliert. Ihre Geschichte endete endgültig durch eine verheerende Feuersbrunst. Die Anlage ist frei zugänglich. Am Sonntag werden ab 14 Uhr Führungen angeboten, die am Parkplatz beim Alten Friedhof bzw. auf dem Schloßberg beginnen. Ansprechpartner ist der Heimat- und Kulturverein mit Vorsitzendem Georg Wagner, Telefon 09642-915528.

 
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