Waldeck bei Kemnath
24.06.2019 - 15:00 Uhr

Für Christus auf die Straße gehen

Aufgrund der Pfarreiengemeinschaft mit Kastl findet die Fronleichnamsprozession in Waldeck erst am Sonntag nach dem -fest statt. Für Pfarrer Heribert Stretz ist diese mit einer Demonstration vergleichbar.

Am ersten Altar bei der Familie Hofmann spendet Pfarrer Heribert Stretz (Mitte) mit der Monstranz den Segen. Bild: hl
Am ersten Altar bei der Familie Hofmann spendet Pfarrer Heribert Stretz (Mitte) mit der Monstranz den Segen.

Aufgrund der Pfarreiengemeinschaft mit Kastl findet die Fronleichnamsprozession in Waldeck erst am Sonntag nach dem -fest statt. Traditionell zogen neben der Blaskapelle unter Leitung von Veronika Krauß auch alle Vereine der Pfarrei vor dem Festgottesdienst in die Pfarrkirche ein.

Pfarrer Heribert Stretz bezeichnete zunächst Fronleichnam als ein österliches Fest, das an das Letzte Abendmahl Jesu erinnere. In seiner eindrucksvollen Predigt ging er besonders auf die Monstranz ein. Jeder wisse, was eine Demonstration sei. Frage man aber Kinder nach der Monstranz, ernte man oft betretenes Schweigen. Dabei komme beides vom gleichen lateinischen Wort "monstrare" ("zeigen"). Demonstrationen möchten sich zeigen und auf etwas hinweisen. Das Gleiche möchte die Monstranz.

Sie weise auf Jesus hin, denn er sei in ihr. "Wenn wir heute die Prozession abhalten und hinausgehen, ist das Wichtigste die Monstranz und das, was in ihr ist, nämlich Jesus." Manche Demonstranten verhüllten sich, um sich nicht zu zeigen. Und hier beginne schon eine gewisse Problematik, meinte Stretz. Christen bräuchten sich nicht zu verhüllen, und doch sei auch jemand verhüllt. Jesus selbst sei verhüllt "im Geheimnis des Brotes, das wir sehen, und glauben, es ist Gott".

Mit all den Äußerlichkeiten solle auf Christus hingewiesen werden. Es sei nicht mehr Brot, sondern der Leib Christi, den wir anbeten. Darum werden Fahnen und Himmel getragen, läuteten die Ministranten mit den Glocken, verwende man Weihrauch, die Kinder streuten Blumen und man singe zur Ehre Gottes.

Manche Leute wunderten sich über diesen Aufwand. Aber auch beim Besuch eines hohen Staatsgastes gebe es Polizeisperren, Absicherungen und kostenintensive Vorbereitungen. In der Pfarrei und in Waldeck seien für das Fronleichnamsfest ebenfalls viele Vorbereitungen getroffen worden, die zwar nicht so aufwendig seien, aber trotzdem ein Dankeschön verdienten.

Einmal im Jahr wolle man Gott all diese Ehren geben, die eines so hohen Besuches würdig sind, erklärte der Seelsorger. Bei der Prozession werden viele äußere Zeichen gesetzt, die auf Jesus hinweisen, der an Fronleichnam auf die Straßen der Welt hinausgetragen werde. Er sei der Herrscher der Welt und an ihn glaube die Christenheit. In diesem Sinn sind alle, die an den Prozession weltweit teilnehmen, Demonstranten. Während der Prozession begleiteten wir Jesus, und bei den Altären hielten wir inne und beteten an. "Wir bitten ihn darum, uns auch im Alltag unseres Lebens nahe zu sein, uns zu beschützen und sein Heil zu gewähren."

Die Lesung und die Fürbitten trug Dagmar König vor. Die musikalische Gestaltung übernahm der Kirchenchor um Klaus Wegmann mit Juliane Busch an der Orgel und Beate Zehrer mit der Gitarre. Stretz dankte allen, die Birken an der Pfarrkirche aufgestellt haben, Mesner Harald König, den Frauen für die Blumenteppiche an den Altären und vor der Pfarrkirche, den Familien Gottfried Hofmann, Leonhard Zintl und Kajetan Merkl für den Aufbau und die Gestaltung der Altäre sowie der Feuerwehr Waldeck für die Absicherung der Prozession.

 
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