Die Waldbesitzer der Grundstücke am Kühberg waren vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Tirschenreuth-Weiden und der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Kemnath zu einer Versammlung unter dem Titel "Borkenkäfer am Kühberg - Was nun?" eingeladen worden.
Nach der Begrüßung durch Christoph Hübner, Bereichsleiter Forsten am AELF, klärte Amtsmitarbeiter Benedikt Blüml die Waldbesitzer über die konkrete Situation auf. Wie es dazu in einer Pressemitteilung des AELF heißt, sei der Käferbefall an manchen Stellen des Kühbergs kaum noch zu übersehen. Bilder aus dem Frankenwald zeigten mögliche Konsequenzen fehlenden Handelns auf.
Befallene Bäume aus dem Wald
Anschließend unterbreiteten Carina Czurda (FBG) und Constanze Callens (AELF) einen Lösungsvorschlag, um zusammen dieser Lage Herr zu werden. Angedacht ist eine Gemeinschaftsaktion, bei der alle befallenen Bäume aus dem Wald geholt werden sollen. Die FBG möchte mit Hilfe des AELF die Waldbesitzer unterstützen, indem fachgerecht nur befallenes Holz ausgezeichnet und koordiniert eingeschlagen wird.
FBG-Geschäftsführer Walter Ehlich rechnete mit einer Holzmenge von mehreren Tausend Festmetern. Er erklärte, wie die Abfuhr und Abrechnung für die Waldbesitzer koordiniert werden kann. So möchte die FBG verhindern, dass zu viel Holz an den Waldrändern zwischengelagert werden muss. Anschließend erläuterte der Kemnather Revierleiter Martin Wittmann die Folgen für die Waldbesitzer, wenn sie ihre befallenen Flächen nicht bearbeiten wollen. In besonderen Härtefällen könne es zu hoheitlichen Maßnahmen wie Ersatzvornahmen und Zwangsgeldern kommen. Dann könnte das AELF beispielsweise gegen den Willen des Eigentümers den Einschlag durchführen lassen.
Einige Teilnehmer der Versammlung äußerten die Befürchtung, dass die Aktion zu spät komme und kein Ertrag vom Holz für sie übrigbleibe. Diese Bedenken konnten zum Teil zerstreut werden, da der Holzmarkt momentan eher positiv zu bewerten ist, informiert das Presseschreiben.
Wege schlecht befahrbar
Eine weitere große Sorge ist die mangelnde Erschließung im betroffenen Waldgebiet. Aufgrund der nur wenigen besser befahrbaren Wege müssen auch hier die Waldbesitzer gut zusammenarbeiten, damit das Holz aus dem Wald geholt werden kann. Daher lautete der Appell von Carina Czurda an die Waldbesitzer, sich bei der FBG oder dem AELF zu melden, ob sie an der Aktion teilnehmen wollen oder aber nur unterstützend mitwirken, indem sie Überfahrten oder Lagerplätze anbieten.
Czurda betonte außerdem, dass nur bei günstigem Wetter gearbeitet und eventuelle Schäden mit einem Ausgleich bereinigt werden sollen. Das Problem am Kühberg könne man nur gemeinschaftlich lösen, wie Christoph Hübner abschließend nochmals betonte.
Borkenkäfer und Klimawandel
- Aufgrund der klimatischen Veränderungen mit zunehmenden trockeneren und heißen Sommern gerät insbesondere die an feuchtkühles Klima angepasste Fichte unter Druck
- Zugleich bietet trocken-warme Witterung über lange Phasen hervorragende Bedingung für die Vermehrung des Buchdruckers, der in den geschwächten Fichten optimale Brutplätze findet
- Bislang einzige "saubere" Möglichkeit, den Befall auszubremsen, ist schnellstmögliche Entnahme aller befallenen Bäume, bevor die angelegten Bruten wieder ausfliegen und neue Bäume befallen
- Gleichzeitig Umbau der Fichtenmonokulturen in Mischwälder, wo die Ausbreitung deutlich gebremster erfolgt
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