Sie erläuterte in der Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) die Pflanzung und Anordnung von winterharten Stauden im heimischen Garten. Zunächst stellte Manuela Pappenberger fest, dass Staudenpflanzungen ungeahnte Potenziale für eine vor allem langjährige Bepflanzung haben. Die winterharten mehrjährigen Pflanzen sorgten für Farbe und Dynamik, in Kombination mit Bäumen und Sträuchern seien sie ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Bepflanzung. Ihre Natürlichkeit schaffe einen ungezwungenen Charakter und eine wohnliche Atmosphäre.
Laut der Referentin bieten Stauden eine nahezu unerschöpfliche Vielfalt an Formen und Farben. Durch ihre unterschiedlichen Ansprüche gebe es für fast jeden Standort geeignete Lösungen. Sowohl auf trockenen, sonnenbeschienenen Freiflächen als auch in schattigen Bereichen unter Gehölzen ließen sich attraktive Staudenkombinationen gestalten.
Diese Pflanzen seien ausdauernd und könnten bei richtiger Konzeption und Pflege langlebige Gemeinschaften bilden. Einmal gepflanzt, erschienen sie jedes Jahr von Neuem und entwickelten sich immer üppiger und prächtiger. Stauden schärften den Sinn für Dynamik und Veränderung. Sie zeigten durch Austrieb, Blüte, Herbstfärbung, Fruchtschmuck und Absterben der Triebe und Blätter den Lauf der Jahreszeiten. Zudem böten sie vielen Wildtieren und Insekten Lebensraum und Nahrungsquellen.
Anhand von Dias zeigte die Kreisfachberaterin Gestaltungs- und Pflanzmöglichkeiten in verschiedenen Gärten auf. Vor der Anlage einer Staudenpflanzung sollte sich der Gartenfreund mit Bodenart, Nährstoffgehalt sowie dessen pH-Wert, Niederschlagsmenge, Wintertemperaturen und Sonneneinstrahlung oder Beschattung auseinandersetzen. Um aus der großen Zahl von Staudenarten und -sorten eine optimale Auswahl treffen zu können, seien Lebensbereiche definiert: Gehölze, Gehölzränder, Freiflächen, Steinanlagen und -fugen, Beete, Wasserrand und im Wasser.
Bei der Bepflanzung sei es sinnvoll, Stauden einer Art in kleineren oder größeren Gruppen räumlich in Wiederholungen anzuordnen. Sie können einzeln, in kleineren (3 bis 10) oder größeren Gruppen (10 bis 20) sowie in großen Stückzahlen flächig gepflanzt werden. In Verbindung mit diesen sogenannten Geselligkeitsstufen sei die Einteilung in die Verwendungskategorien wie Gerüstbildner, Begleit-, Bodendeck- und Füllstauden ein weiteres Instrument zur Strukturierung, führte die Rednerin aus.
Die Beachtung der Lebensbereiche sei nicht immer ganz leicht, vor allem bei Gärten mit bereits eingewachsenen Gehölzen und dem kleinräumigen Wechsel von Licht und Schatten. Doch eine ganze Reihe von Staudenarten fühle sich in zwei oder mehr Lebensbereichen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen wohl. Diese "Jokerpflanzen" eigneten sich sehr gut zur Bepflanzung der Übergangsbereiche.
Ob eine Pflanze dauerhaft bleibt, hängt auch wesentlich von der Pflege ab. Deren Ziel sei, die Pflanzung vorsichtig zu steuern und zu entwickeln. Nach dem Anwachsen, wenn sich die Pflanzendecke geschlossen habe, sollte die Staudenpflanze auf Dauer das angestrebte Erscheinungsbild behalte, meinte Pappenberger. Die Pflege sollte sinnvoll, regelmäßig und umsichtig ausgeführt werden. Dabei seien Jäten, insbesondere in den ersten Jahren, und Wässern zusätzlich bis zu zwei Vegetationsperioden und bei langanhaltender Trockenheit sehr wichtig. Zu beachten ist auch der Rückschnitt, wobei dekorative Samenstände im Interesse eines Winterschmucks belassen werden.
Gedüngt werden sollte vorsichtig und nur nach vorheriger Bodenanalyse oder beim Auftreten von Mängelsymptomen. Laub unter den Stauden schütze vor Kälte und diene auch als Dünger. Das Nachmulchen sollte zumindest alle zwei Jahre erfolgen. Dem Kauf sollte auf Jungware zurückgegriffen werden. Von überständigen Stauden riet Pappenberger, die noch für Fragen zur Verfügung stand, ab. OGV-Vorsitzende Elisabeth Reger dankte ihr mit einer kleinen Anerkennung für den Vortrag.
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