Waldeck bei Kemnath
05.12.2023 - 16:29 Uhr

Kemnath hat bei Zentrum für Technologietransfer Silicon Valley im Blick

Ein bisschen von der Mentalität im Silocon Valley soll auch auf neue Unternehmen im Kemnather Raum überspringen. Das war der Wunsch eine Veranstaltung der Mittelstandsunion.

In Kemnath ist ein neues Technologietransferzentrum geplant, wie man es bereits an anderen Hochschulstandorten in Deutschland kennt. Einen Einblick, was hinter so einem Zentrum steckt und was man damit erreichen kann, gab beim traditionellen Karpfenessen der Mittelstandsunion in den Hollerhöfen. Kreisvorsitzender Leonhard Zintl hatte dazu mit Professor Peter Schmieder einen absoluten Fachmann eingeladen.

Schmieder ist laut Mitteilung der Mittelstandsunion Professor für "Human Skill Management" der Technische Hochschule Deggendorf (THD). Diese wurde für Ihren Unternehmergeist im weltweiten Ranking der innovativsten Hochschulen unter mehr als 500 teilnehmenden Universitäten auf den ersten Platz gewählt, vor namhaften Konkurrenten wie Stanford, Berkeley, Yale, Harvard oder die TU München. Professor Peter Schmieder, der aus Tirschenreuth stammt und an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) verriet vor rund 30 Gästen aus Politik und Wirtschaft, wie solche Zentren funktionieren.

Neben Forschung und Lehre zähle der Wissens- und Technologietransfer (WITT) zu den wichtigsten Aufgaben einer Hochschule, so Schmieder. Das neue geplante Zentrum in Kemnath solle die regionale und überregionale Wirtschaft unterstützen und helfen, deren Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. Darüber hinaus böten Veranstaltungen, Messen und Öffentlichkeitsarbeit die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und Partner zu finden.

Deutschland liege bei Innovationen seit Jahrzehnten weltweit immer an vorderster Front, verwies der Professor unter anderem auf den wissenschaftlich anerkannten Blomberg-Innovation-Index. Das damit verbundene Kapital werde aber weltweit nach wie vor nicht in Deutschland oder Europa, sondern fast ausschließlich immer in den USA generiert, machte der Gründer und Leiter des "Silicon Valley Program" der THD deutlich. "Mit dem "Silicon-Valley-Program" solle dieser Unternehmergeist auch in Deutschland weiter verbreitet werden. "Baldmöglichst auch in Kemnath", meinte Professor Schmieder.

Er untermauerte laut Mitteilung seine Ausführungen mit vielen Beispiele, wie dem vom Fraunhofer-Institut in Erlangen entwickelten I-Pod für Musikstücke, das von der Firma Apple als "i-tunes" zum Kassenschlager geworden sei.

Im Silicon Valley hätten Menschen wie Steve Jobs und Mark Zuckerberg mit Unternehmen die Welt mit dem sogenannten "Silicon Valley-Mindset"verändert. Dort habe man aus Fehlern gelernt und sich neu aufgerappelt. Nur mit dieser Haltung gelingt es, Produkte nicht nur Schritt für Schritt zu verbessern, sondern echte Innovationen zu erschaffen, also disruptiv zu agieren, so Schmieder.

Als weitere Beispiele nannte er das Start-up-Taxi-Unternehmen Uber, das seit 2009 weltweit den Taximarkt durcheinanderwirble, indem es Transportdienste zwischen Fahrgästen und Haltern von Privatautos vermittle. Oder auch Elon Musk mit seiner Idee des Teslas, obwohl dieser das Elektroauto überhaupt nicht erfunden habe.

Landtagsvizepräsident MdL Tobias Reiß befürwortete die Aktivitäten. Er sprach von einer Stärkung eines bereits bestehenden Netzwerks, das von der High-Tech-Abtei Kloster Speinshart über die Universität in Bayreuth und die OTH in Weiden bis zur Technischen Hochschule in Deggendorf reiche.

 
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