15 Denkmalschutzmedaillen gehen dieses Jahr an Menschen in Bayern, die sich in besonderer Weise für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege engagiert haben. Zu den Preisträgern gehören auch Elisabeth und Leonhard Zintl für die Instandsetzung und Revitalisierung der "Hollerhöfe - Zu Gast im Dorf“ in Waldeck.
Die Medaille überreichte jetzt Mathias Pfeil, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, an das Ehepaar. Wegen Terminkollisionen musste der ebenfalls angekündigte Staatsminister Bernd Sibler kurzfristig absagen.
Pfeil erinnerte in seiner kurzen Laudatio, dass es sich bei Waldeck um einen traditionsreichen Ort handle. Familie Zintl habe 2012 mit dem Projekt „Hollerhöfe“ begonnen. Dadurch sei es gelungen, dass das Ortsbild wieder instandgesetzt worden sei. „Umbau statt Neubau“, so Pfeil, sei ein sehr aktuelles Thema. Familie Zintl habe die „Zeichen der Zeit“ schon früh gesehen und damit seien die Geehrten „Vorreiter“ einer Erkenntnis gewesen, die man heute allgemein habe.
„Sie bekommen die Medaille für eine Maßnahme, die es absolut verdient hat“, sagte Pfeil. Mit dem Projekt habe man auch zur „Rettung des Ortes“ beigetragen, dankte der Generalkonservator. Die von Familie Zintl gekauften, leerstehenden, ensemble- und denkmalgeschützten Häuser in der Nachbarschaft würden ein Stück Ortsgeschichte erzählen. Behutsam und denkmalgerecht seien sie instandgesetzt worden, um sie einer zeitgemäßen Nutzung als Hotelappartement, Tagungstreffpunkt und Holunder-Manufaktur zuzuführen. „Dank des bemerkenswerten Engagements ist die Ortsgeschichte im Herzen Waldecks nun wieder erlebbar", sagte Pfeil.
Die Glückwünsche überbrachten auch Landtagsabgeordneter Tobias Reiß sowie Kemnaths Bürgermeister Roman Schäffler. „Solches Engagement brauchen wir in der Region“, sagte Reiß. An die Denkmalschutzbehörden appellierte er, Projekten auch „pragmatisch“ gegenüber zu stehen. Wesentliche Bedeutung komme der intensiven Kommunikation zu, damit könnten viele Hürden gemeistert werden. Bürgermeister Schäffler betonte, dass die Auszeichnung auch etwas Besonderes für die Kommune sei. Mit Blick auf das „Hollerhöfe“-Projekt stellte Schäffler fest: „Da passt einfach alles!“
Zwei Preisträger in der Oberpfalz
- Mit der Denkmalschutzmedaille werden seit 1978 besondere Verdienste in der Bau-, Kunst- und Bodendenkmalpflege in Bayern gewürdigt.
- Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht die Auszeichnung einmal im Jahr gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege an Personen und Institutionen, die sich in besonderer Weise um Denkmalschutz und Denkmalpflege verdient gemacht haben.
- Die Auszeichnung kann für die Instandhaltung von Bau- oder Bodendenkmälern an Eigentümer ebenso verliehen werden wie an ehrenamtlich Tätige, auch für die Denkmalvermittlung, beispielsweise als Journalist, Regisseur oder Autor.
- Unter den 15 Preisträgern in diesem Jahr befindet sich nur noch ein weiteres Projekt aus der Oberpfalz (Instandsetzung der katholischen Wallfahrtskirche St. Jodok in Tännesberg, Landkreis Neustadt).
„Sie bekommen die Medaille für eine Maßnahme, die es absolut verdient hat.“
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