Wegen der Corona-Pandemie war das Programm 2020 "für die Katz". So prägnant beschrieb Georg Wagner den Veranstaltungskalender des vergangenen Jahres bei der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Kulturvereins (HuK). Dennoch, arbeitslos und inaktiv blieben die Mitglieder nicht.
Dreh- und Angelpunkt des Vereinsgeschehens waren die Burg und Komponist Hans von Koessler. Sowohl Klaus-Hannes Kahler, Stellvertretender Vorsitzender des Oberpfälzer Waldvereins, als auch Bürgermeister Roman Schäffler waren von den Aktivitäten der 158 Mitglieder begeistert. Wie die Messe zum fünften Jubiläum der Glockenweihe mit Weihbischof Reinhard Pappenberger wurden nur die Ausbesserungsarbeiten auf der Burg kein Opfer der Pandemie. Allerdings steht auch ein Teilabbruch der Arbeiten im Raum, bedauerte er.
Für dieses Jahr hofft Georg Wagner, dass der Batterieturm zum Leben erweckt werden kann. Wasser und Kanal sollen zur Ruine verlegt werden. Am Samstag, 28. August, stehen der Gottesdienst am Schlossberg und das Koessler-Konzert in Speinshart am 26. September im Programm.
Persönlich verabschiedete sich Georg Wagner als Vorsitzender mit einem kleinen Rückblick auf seine Arbeit als Schriftführer seit 1980 und an der Spitze des HuK ab 1994. Sein Stellvertreter Leonhard Zintl lenkte den Blick auf Waldecks berühmten Sohn Hans von Koessler. Mit dem Museumsweg und einem ganzjährig geöffneten Museum bei freiem Eintritt sei dessen Lebenswerk sichtbar gemacht worden. Uwe Schimpf, der für die Wegemarkierungen verantwortlich ist, prangerte zerbrochenes Glas auf der Gesindeebene der Burg an, ebenso Vandalen, die am Pavillon fünf Bretter aus der Holzverkleidung gerissen haben. Auch rügte er umgeworfene oder ins Gelände geworfene Steine und Radfahrer, die bis in die Ägidiuskapelle fahren oder die Räder mitten im Weg abstellen.
Vogelwart Thomas Stingl betreut derzeit Nistkästen. Er wünscht sich solche mit längerer Lebensdauer zum Stückpreis von 25 Euro. Noch nicht eingenistet hätten sich Eulen und Käuze in den speziellen Kästen. Eine weitere positive Seite schlug Kassier Alexander König auf, dessen Bücher von Michael Klugmann wertschätzend geprüft wurden. Der Vorstand hat nach den Neuwahlen zwei neue Gesichter. Neben Johannes Wagner, der seinem Vater als Vorsitzender folgt, löst Lukas Zintl Helmut Tausch als Schriftführer ab.
Wiedergewählt wurden Zweiter Vorsitzender Leonhard Zintl, Kassier Alexander König, Wege- und Wanderwart Stefan Hautmann, Vogelwart Thomas Stingl sowie die Kassenprüfer Michael Klugmann und Hans Schrembs. Beisitzer sind künftig Christian Bothner, Georg Wagner, Jonas Hautmann, Franz Horn, Johannes Fütterer, Josef Gradl, Helmut Tausch sowie Achim Schraml.
Für den Arbeitskreis Hans von Koessler sprach Christian Bothner die angestrebte Transkription der größten und schwierigsten Symphonie des Komponisten an. Die Kosten von bis zu 6000 Euro könnten wieder über Notenbestellungen gedeckt werden. Bothner versucht auch, dass dem berühmten Waldecker Sohn ein Band in der Bücherreihe "Komponisten in Bayern" gewidmet wird. Der 100. Todestag 2026 wäre ein gegebener Anlass.
"Der HuK ist einer der aktivsten Vereine im Stadtgebiet", sagte Kemnaths Bürgermeister Roman Schäffler. Er sprach die aufgehobene Ausschreibung für die Arbeiten am Ostturm der Burg und das Parkplatzproblem an.
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