Rund 30 Naturliebhaber hießen Johannes Bradtka vom Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität (VLAB) sowie Georg Wagner vom Heimat- und Kulturverein (HuK) Waldeck zu einer Wanderung rund um den Waldecker Schloßberg willkommen. Wie der VLAB mitteilt, standen dieses Mal nicht seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten im Mittelpunkt, sondern die Sensibilisierung für den Wert unserer Kulturlandschaften und -denkmäler.
Georg Wagner gab zunächst einen Abriss über die Entstehung der Burg Waldeck und deren Geschichte. Er schilderte hierbei das Engagement vieler HuK-Mitglieder bei der Restaurierung der historischen Burganlage.
Bei bester Weitsicht erfreuten sich die Teilnehmer dann an den einmaligen Ausblicken auf den Hessenreuther Wald und auf das Fichtelgebirge bis hin zum fernen Grenzkamm des Oberpfälzer Waldes. Die noch unverbauten Horizonte und das vielfältige Mosaik aus Wiesen, Feldern, Hecken und Wäldern waren beeindruckend. Einen Farbtupfer bildeten die herbstlich bunt gefärbten Blätter der Laubbäume und Sträucher. "Im Umkreis findet man nahezu alle Laubbaumarten und Sträucher Bayerns. Im Gegensatz zu den Fichten haben sie den Dürresommer bestens überstanden", erklärte Johannes Bradtka. Wichtig sei es, mit offenen Augen und Sinnen durch die Landschaft zu gehen, die unser größtes Kapital sei. Man könne und dürfe über Landschaften keine Käseglocke stülpen. Der Mensch trage jedoch die große Verantwortung, sie achtsam und sanft weiterzuentwickeln.
Leider werde der unbezahlbare Wert intakter Landschaften auf die seelische und körperliche Gesundheit vielfach nicht erkannt, bedauerte Bradtka. Wie bei vielen Dingen im Leben würde man naturnahe Landschaften erst dann schätzen, wenn sie zerstört, verschandelt oder ihrer unverwechselbaren Eigenart beraubt wurden. "Dann ist es jedoch zu spät, und wir haben einen Teil von dem verloren, was den Sinn unseres Lebens ausmacht."
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