Für Samstag, 7., und Sonntag, 8. September, organisiert die Pfarrei Waldeck zum 156. Mal die Fußwallfahrt nach Fuchsmühl. Eingeladen sind auch die Angehörigen der Pfarrei Kastl. Diese Wallfahrt gibt es jedes Jahr, erstmals 1863, ununterbrochen. Auch die Jahre des Ersten und Zweiten Weltkriegs konnten die Wallfahrer daran nicht hindern oder aufhalten. Am Samstag um 7 Uhr wird in der Pfarrkirche der Pilgersegen erteilt, danach ist Abmarsch über Zwergau, Rosenbühl auf den Steinwald. Gegen 9 Uhr wir beim Gasthaus Räuberfelsen eine Pause eingelegt. Gegen 11.15 Uhr ist in Friedenfels das Mittagessen eingeplant und gegen 14 Uhr werden die Wallfahrer in Fuchsmühl ankommen. Ab 14 Uhr ist Beichtgelegenheit in der Wallfahrtskirche, im Jugendheim wird Kaffee angeboten. Um 15 Uhr ist der Pilgergottesdienst für die Pfarreien Kulmain, Mehlmeisel und der Pfarreiengemeinschaft Kastl-Waldeck in der Wallfahrtskirche. Um 16 Uhr wird der Kreuzweg, begleitet von Bläsern, gebetet.
Weshalb die Pfarrei Waldeck nach Fuchsmühl pilgert, ist nicht niedergeschrieben beziehnugsweise bekannt. Selbst der ehemalige Waldecker Pfarrer Dr. Johann Baptist Pausch, der eine Kurzgeschichte der Pfarrei Waldeck geschrieben hat, geht darin nicht auf die Wallfahrt ein. Auch der Waldecker Heimatforscher Dr. Anton Reger erwähnt in seinen Aufzeichnungen nichts über die Fuchsmühl-Wallfahrt. Einziges Zeugnis sind Aufzeichnungen von Josef Karl aus Kemnath, der in seiner Erinnerung die 80. Jubiläumswallfahrt ausführlich beschreibt. Hier ist am Anfang folgendes vermerkt und beschrieben: "Der Mariahilfberg bei Fuchsmühl zum 200jährigen Jubiläum vom 7. bis 15. September 1888 geht aus der Seite 21 hervor, dass hier der damaligen Einweihung der Hl. Kapelle auf dem Mariahilfberg bei Fuchsmühl unter anderem auch Hw. Herr Wolfgang Adam Woldering, Pfarrer in Waldeck, anwesend war und daselbst auch eine hl. Messe gelesen hat."
Demzufolge ist anzunehmen, dass die Gläubigen aus Waldeck schon zu dieser Zeit nach Fuchsmühl wallfahren gingen und das allenfalls nur zeitweilig dazwischen unterbrochen war.
1943 pilgerten die Wallfahrer jedenfalls zum 80. Mal nach Fuchsmühl.Trotz der Wirren des Krieges nahmen 61 Personen teil, die in dem Bericht allesamt namentlich nach den Herkunftsorten verzeichnet sind. Die Leitung hatte der altbewährte und verdiente, so Josef Karl, Josef Murr von Hahneneggatten. Die Wallfahrt mit Musik zu verschönern war leider nicht möglich, weil die hierzu nötigen Musiker infolge Einberufung zum Heeresdienst nicht zur Verfügung standen.
Der Ablauf der Wallfahrt ist detailliert beschrieben, mit allen Gebeten, Anrufungen und frommen Handlungen. Die Notiz endet wie folgt: "Möge Gottes Güte uns nicht erlahmen lassen in der eifrigen kindlich frommen Marienverehrung. Möge endlich diese Jubiläums-Wallfahrt unseren Nachkommen stets ein Ansporn sein, die Wallfahrt nach Fuchsmühl von Geschlecht zu Geschlecht weiter zu geben und zu führen."
Grund der Wallfahrt war wahrscheinlich ein Versprechen der Pfarrei nach einer Katastrophe oder nach einer schlimmen Heimsuchung.
Am Sonntag ist um 8.30 Uhr der Pilgergottesdienst in Fuchsmühl, danach treten die Waldecker Wallfahrer den Heimweg an. Ankunft dort ist zwischen 15.30 bis 16 Uhr, dann ist Empfang der Wallfahrer in der Pfarrkirche, wo ihnen der Segen erteilt wird. Pfarrer Heribert Stretz bittet darum, dass auch auf dem Heimweg etwas mehr Wallfahrer als in den vergangenen Jahren, insbesondere die jüngeren Gläubigen, teilnehmen.
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