Waldeck bei Kemnath
24.07.2018 - 13:16 Uhr

Vorhang auf am Schlossberg

Nun wird es Ernst - im wahrsten Sinne des Wortes, denn zum 7. Mal gastiert das Landestheater Oberpfalz in der Burgruine auf dem Waldecker Schlossberg. Es zeigt an zwei Tagen eine unernste Komödie für ernstzunehmende Leute.

Die Hauptdarsteller Maximilian Hegner (hinten links) und Anna Kunz (vorne rechts) schauen sich mit HuK-Vorsitzendem Georg Wagner, Künstlerischem Leiter Till Rickelt (von links) und Tina Lorenz (rechts) in der Felsenkulisse des Schlossberges an. hl
Die Hauptdarsteller Maximilian Hegner (hinten links) und Anna Kunz (vorne rechts) schauen sich mit HuK-Vorsitzendem Georg Wagner, Künstlerischem Leiter Till Rickelt (von links) und Tina Lorenz (rechts) in der Felsenkulisse des Schlossberges an.

(hl) Die Schauspieler des Landestheaters Oberpfalz (LTO) zeigen am Donnerstag und Freitag, 26. und 27. Juli, das Stück "Ernst sein ist alles" von Oscar Wild. Um sich vor Ort zu informieren und den Titel etwas näher zu erläutern, waren die Hauptdarsteller Maximilian Hegner (als Jack Worthing) und Anna Kunz (als dessen Mündel Cecily) in ihren Originalkostümen auf der Burgruine. Künstlerischer Leiter Till Rickelt und Tina Lorenz,die für die Dramaturgie zuständig ist, begleiteten sie.

Georg Wagner, Vorsitzender des Heimat und Kulturvereins (HuK) Waldeck, betonte dabei, dass man sich schon sehr auf die Aufführung freue. Bedenken wegen des Wetters habe er nicht. Zum einen seien die Prognosen sehr gut, zum andern werden die Besucher unter einem Sonnensegel im Trockenen sitzen. Leidtragende wären, sollte es wider Erwarten regnen, die Akteure, denn die Bühne steht im Freien.

Wie Tina Lorenz erläuterte, handelt es sich bei dem Stück um leichtes Sommertheater, gewürzt mit feinem britischen Humor. Sie meinte, dass folgendes Zitat hier zutreffe: "Die Natur des Mannes ist so tiefgründig, wie eine Pfütze am Straßenrand". Oscar Wildes Werk sei 123 Jahre alt. Sie habe versucht, die alte Übersetzung zu entschnörkeln und direkter und näher zu formulieren. Ein bisschen vornehme Distanz musste allerdings bleiben. So blieben die Figuren wie in der Vorlage auch distanziert und entrückt.

Das Thema der Gesellschaftskomödie sei immer noch aktuell und allgegenwärtig, erklärte Lorenz. Es gehe um Personen, die keine wirklichen Probleme haben, die sich an Oberflächlichkeiten festhielten, damit sie ihre eigene leere Hülle nicht spürten. Die Geschichte selbst nannte sie einen "Meilenstein britischen Humors", wie er ohne Oscar Wilde gar nicht existieren würde. Er sei Wegbereiter für Monty Python, Rowan Atkinson und viele andere grandiose Komiker gewesen.

Zum Inhalt: Jack und Algernon sind beste Freunde, die - damit ihre Familien keinen Verdacht schöpfen - jeweils unter der erfundenen Identität "Ernst" auftreten, wenn sie einander besuchen. Bei diesen Treffen verliebt sich Jack in Algernons Cousine Gwendolen und Algernon in Jacks Mündel Cecily. Das wäre alles unproblematisch, würden nicht beide Frauen darauf beharren, nur einen Mann zu heiraten, der Ernst heißt. Jetzt ist guter Rat teuer, denn sowohl Jack als auch Algernon fehlt der so dringend nötige Ernst für dieses Unterfangen.

Für Regie und Bühne ist Anja Dechant-Sundby zuständig, für die Ausstattung Eva Schwab. Die Regieassistenz übernimmt Eva Kowol. Für Bühnenbau und Requisite zeichnen Christian Hofmann, Stefanie Gallitzendörfer, Julia Ludwig und Robert Zange verantwortlich.

Till Rickelt wies darauf hin, dass das Stück am 9. Juni auf Burg Leuchtenberg Premiere hatte. Überall sei es sehr gut vom Publikum angenommen worden. Es weiche zwar etwas von den üblichen Volksstücken ab, spreche aber alle Bevölkerungsschichten an. Aufgrund der bisherigen Besucherzahlen zeigte sich der Künstlerische Leiter zuversichtlich, dass die Aufführungen auch in Waldeck viel Anklang finden.

Einlass ist an beiden Tagen um 19 Uhr, die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr. Für Besucher, für die der Aufstieg zu beschwerlich ist, ist ab 19 Uhr beim Parkplatz am Alten Friedhof ein Fahrdienst eingerichtet.

Karten sind erhältlich bei NT-ticket.de, bei den Vorverkaufsstellen von NT-Ticket sowie in Waldeck bei den Hollerhöfen und der Bäckerei Reichenberger. Heuer gibt es auch wieder eine Kindervorstellung, und zwar am Donnerstag, 26. Juli, um 9.30 Uhr. Die Geschichte nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Gioconda Belli und Wolf Erlbruch trägt den Titel "Die Werkstatt der Schmetterlinge". Sie ist für Mädchen und Buben ab vier Jahren gedacht.







 
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