Das Kapitelum des Ritterbunds Waldeckh zue Kemenatha erlebte vor Kurzem aufregende Momente: Der Schwemmritterbund zue Landeshuota löste seine verlorene Wette ein, Knappe Peter wurde zur Junkerernennung geführt und schließlich trat erstmals in der Burgh das Turneygericht zusammen um eine Fehde zu beenden.
Kanzelarius Sebastian Graf von Reichenbach-Goschütz (Sebastian Wolf) hieß, nachdem der Burghvogt das Burgthor verschlossen hatte, das Fähnlein aus Niederbayern willkommen. Die große Aufmerksamkeit galt jedoch dem höchsten Ritter des Deutschen Ritterbundes, dem Hochmeyster Konrad von Winterstetten aus Ravensburg, dem der Burghherr Großmeyster Werner von Podwils (Werner Ponnath) den Fehdehandschuh zugeworfen und so zum Turney herausgefordert hatte. Erstmals fand ein solches in dem bald 100 Jahre alt werdenden Gemäuer statt.
Fußball-Wette
In die Gegenwart rückte die Wette der Großmeyster von Kemenatha und Landeshuota. Das zurückliegende Spiel des FC Bayern gegen Borussia Dortmund war der Anlass: Großmeyster Werner von Podewils hatte auf einen Sieg der Bayern gesetzt, während sein Konkurrent auf Dortmund getippt und prompt verloren hatte. Drei 10-Literfässchen Landshuter Bier rollten so zum Brudertrunk nach Kemnath.
In einen neuen Abschnitt des Ritterlebens trat an diesem Abend Knappe Peter. Ihm wurde das Junkerbarett aufgesetzt und er wurde in den Junkerstand, der Vorstufe zum Ritter, aufgenommen. Sein Leibritter und Lehrmeister war Hochmeyster Konrad von Winterstetten. Er übernahm diese Verantwortung, weil es Knappe Peter gelungen war, einem alten Ritterlied musikalisches Leben einzuhauchen. Aus dem Bericht über den ehrsamen Knappen Peter war nicht nur Gutes zu entnehmen: Der Hochmeyster gab auch Kund, dass sein Leibknappe die Ritter durch einige Streiche geärgert hatte: Von der entwendeten Großmeysterkette Werner von Podwils' war die Rede. Das war Anlass genug, dem Zucht- und Knappenmeyster Konrad von Winterstetten den Fehdehandschuh zuzuwerfen. Eine friedliche Lösung von beiden Seiten wurde abgelehnt.
Kleines Katapult
Nicht mit Schwertern wurde das erste Duell in der Burgh ausgetragen, sondern mittels eines Katapults. Aufgabe war es, mit einer kleinen Wurfmaschine in Tischgröße eine gegenüberliegende Dosenpyramide der Tafelrunde zu treffen. Sieger war, wer die meisten Ziele traf. Gewonnen hat der Hochmeyster. Die dem Großmeyster auferlegte Strafe eines zu spendenden Umtrunks wurde auf ritterliche Weise geteilt. Und so endete das Kapitelum mit dem Abrüsten für die Fidelita, den gemütlichen Teil.
Hier durfte Florian von Rosenburg (Florian Frank) auf seine Erhebung zum Komtur anstoßen. „Auf Beschluss des Burghrats des Ritterbunds Waldeckh zue Kemenatha erküren wir den wohllebenden Florian von Rosenburg zum Komtur“ stand auf der von Großmeyster Werner von Podewils überreichten Urkunde.
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