Waldeck bei Kemnath
19.02.2019 - 15:40 Uhr

Wendehals neu auf der Liste

Der trockene und heiße Sommer im Vorjahr brachte für die Natur nicht nur Nachteile. Zu dieser Feststellung kam Vogelschutzwart Thomas Stingl in der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Kulturvereins (wir berichteten).

Vogelwart Thomas Stingl (rechts) berichtet von seinen Beobachtungen und denen seiner Helfer. Zu ihnen gehört auch und Stephan Hautmann (links), der sich mit um die Nistkästen kümmert. Bild: hl
Vogelwart Thomas Stingl (rechts) berichtet von seinen Beobachtungen und denen seiner Helfer. Zu ihnen gehört auch und Stephan Hautmann (links), der sich mit um die Nistkästen kümmert.

Thomas Stingl gliederte seinen Bericht in drei Teilbereiche auf. Dabei ging er auf die Vogelbeobachtung, Nistkästen und die Winterfütterung ein. Das Beobachtungsgebiet erstreckte sich während der vier Jahreszeiten auf den Bereich Waldeck, insbesondere auf den Schlossberg und Umgebung, die Fichtelnaab sowie Kemnath, und hier vor allem aufs Deisental und den Eisersdorfer Weiher.

In den verschiedenen Lebensräumen registrierte Stingl 100 verschiedene Vogelarten. Das seien 11 mehr als im Jahr zuvor, berichtete er in der Jahreshauptversammlung des Heimat- und Kulturvereins. Der trockene und heiße Sommer sei förderlich für die Aufzucht gewesen, da keine Brut durch Staunässe und Kälte verloren gingen. Das sehr seltene Rotkehlchen habe sich wieder öfter gezeigt, freute sich der Redner. Neu waren dieses Mal der Grauschnäpper und die Heckenbraunelle. Gesichtet wurde erstmals der Wendehals, eine Spechtart, die in Nistkästen brütet, sich von Ameisen ernährt und den Winter über nach Asien oder Afrika zieht. Fehlanzeige musste der Vogelschutzwart bei Rebhühnern oder anderen seltenen Bodenbrütern sowie bei Kauzen und Eulen vermelden. Sein Dank galt allen, die ihm Beobachtungen gemeldet hatten, stellvertretend nannte er hier Roswitha Steiner.

Der Bestand an Nistkästen liegt nun, nachdem 20 Stück im vergangenen Jahr angebracht wurden, bei 100. Im November und Dezember sind diese unter Mithilfe von Stephan Hautmann gereinigt und kontrolliert worden. Die Höhlenbrüterkästen für Meisen, Kleiber, Sperling und Star waren zu über 90 Prozent besetzt. Die Halbhöhlen waren - wie im Vorjahr - aus unbekannten Gründen nicht belegt. Ein Grund dafür dürfte laut Stingl sein, dass es genügend alternative Brutplätze für die Halbhöhenbrüter Bachstelze und Hausrotschwanz gibt.

Ein deutlicher Zuwachs bei Höhlenbrütern im Beobachtungsbereich Waldeck war festzustellen, was der Redner auch auf die Nistkästen zurückführte. Für das nächste Jahr werden wieder neue Kästen angefertigt und aufgehängt, da noch einige freie Flächen vorhanden sind.

Die Wintervögel litten in Waldeck keinen Hunger, da viele Bewohner des Marktes die Tiere füttern, berichtete Stingl. Der HuK habe am Kalvarienberg eine laufend betreute Futterstelle eingerichtet und in diesem sowie im vergangenen Winter etwa einen Zentner Sonnenblumenkerne, Körner- und Fettfutter sowie 100 Meisenknödel verfüttert.

Zur Aktion "24 Stunden Steinwald" im Juni habe es eine Vogelwanderung rund um den Schlossberg mit über 50 Teilnehmern gegeben, teilte er mit. Martin Schmidt von der Steinwald-Allianz habe dazu eine Gruppe aus Tschechien geführt und betreut. Der Vogelschutzwart dankte allen, die ihn in seiner Arbeit unterstützt haben. Wer bei seinem Projekt mitarbeiten wolle oder sich dafür interessiere, solle sich bei ihm melden.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.