Groß war die Anteilnahme bei der Trauerfeier für Dr. Silvius Wodarz in der neuen Kirche Sankt Sebastian. Seine Familie, viele Weggefährten, Freunde und Gleichgesinnte hatten sich dort zur Trauerfeier eingefunden.
Pfarrer Josef Englmann aus Marktredwitz, ein Nachbar des am 29. Dezember im Alter von 88 Jahren verstorbenen Silvius Wodarz, sagte zu Beginn der Trauerfeier: „Er liebte die Bäume und seine Familie. Und er lebte bis zum letzten Atemzug seine Berufung, die Schöpfung Gottes - hier meinte er vor allem die Natur - zu bewahren und den kommenden Generationen zur Pflege ans Herz zu legen.“
Silvius Wodarz war nach Aussage von Josef Englmann ein sehr hilfsbereiter, streitbarer und furchtloser Mensch. "Am Ende des Tages stand für ihn immer die Versöhnung im Vordergrund." Englmann erinnerte auch den 88. Geburtstag des Baumfreundes am 14. Dezember letzten Jahres. Hier legte er großen Wert darauf, dass seine Gäste das Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ mit ihm sangen. Der Text der letzten Strophe, so Pfarrer Josef Englmann, zeigte auch den tiefen Glauben von Silvius Wodarz. Dort hieß es: „Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir werd ein guter Baum, und lass mich Wurzeln treiben. Verleihe, dass zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum und Pflanze möge bleiben.“
Stefan Meier von der Stiftung „Baum des Jahres“, die von Silvius Wodarz ins Leben gerufen wurde, erinnerte an dessen Lebensweg und bezeichnete ihn als „Umweltschützer der ersten Stunde.“ Ab 1958 war Wodarz in der schleswig-holsteinischen Landesforstverwaltung tätig und leitete von 1966 bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1995 die Lehranstalt für Forstwirtschaft in Bad Segeberg. Die Aktion „Baum des Jahres“ fand dabei bundesweite Beachtung. Mit seiner Stiftung hat Dr. Wodarz viel Zeit und Energie darauf verwendet, gerade Kinder und Jugendliche behutsam, aber auch bestimmend an die Natur heranzuführen. Dabei war er sehr motivierend, begeisternd und auch fordernd, ergänzte Meier.
Während der Trauerfeier wurde durch die IALC (International Association Logging Championships) - diese wurde von Silvius Wodarz mitbegründet und hat die Weltmeisterschaften der Waldarbeit ausgerichtet - an sein Engagement für die Waldarbeiter erinnert.
Harry Ipfling vom Rotary-Club Fichtelgebirge hob hervor, dass Silvius Wodarz das Vereinsleben stets mitgeprägt habe. "Er war ein echter Impulsgeber und organisierte 1997 das erste Forst-Rotarier-Treffen in Deutschland. Sein wacher und kritischer Geist wird uns in Zukunft fehlen“, ergänzte Ipfling.
Musikalisch umrahmt wurde die Trauerfeier von Werner Stehbach an der Orgel und den Jagdhornbläsern aus Marktredwitz und Wunsiedel.
Am 24. März 2011 war Dr. Silvius Wodarz mit dem Verdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom Bundespräsidenten ausgezeichnet worden. Ein Zitat des Naturfreunds wird die Gesellschaft auch in Zukunft begleiten. „Wir wollen Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Naturgut schaffen. In den Herzen großer und kleiner Menschen pflanzen wir Bäume, um gedankliche Veränderungen anzustoßen.“













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