Die CSU-Mittelstandsunion hatte im Zusammenwirken mit dem Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht und dem Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Oliver Wittke, zu einer Tour in die nördliche Oberpfalz eingeladen. Dabei stand auch ein Besuch beim größten Radhersteller Deutschlands, der Firma Cube, auf dem Programm. Beim Rundgang durch das Unternehmen stand Inhaber Marcus Pürner den Gästen Rede und Antwort zur aktuellen Situation.
Der Firmengründer machte dabei deutlich, dass sein Unternehmen einen hohen Warenbestand vorhalten müsse, da seine Lieferanten zum Großteil im asiatischen Raum angesiedelt seien und deren Terminzuverlässigkeit und Kapazitäten begrenzt seien. Jährlich würden mehr als 20.000 Container im Wareneingang aufschlagen. Die benötigten Fahrrad-Rahmen als Beispiel nennend, sagte Pürner, dass dieser Fertigungsbereich in Deutschland und Europa über Jahre vernachlässigt worden sei. Erst seit einiger Zeit gebe es wieder Anbieter in Portugal und Rumänien.
Schnell war man in der Diskussion bei der "ausufernden Dokumentationspflicht" und den Zollvorschriften für die Unternehmen angekommen. Am Beispiel der Fahrradrahmen sagte Marcus Pürner: „Bei 10.000 Teilen im Container müssen wir nachweisen, wie viele an welchem Tag verbaut wurden. Ausschussware muss ebenfalls dokumentiert und nachverzollt werden.“
„Müssten wir nur die Teile dokumentieren, die bei uns nicht verbaut werden, könnte das Unternehmen pro Jahr etwa 1,7 Millionen Euro Kosten einsparen“, erklärte Marcus Pürner. Für Staatssekretär Oliver Wittke ist dieses Beispiel Wasser auf die Mühlen: „Die Anliegen der Wirtschaft nehmen wir sehr ernst. Wir wollen in naher Zukunft diese ausufernde Dokumentationspflicht auf ein Minimum zurückfahren. Das frei werdende Kapital ist in Neuinvestitionen besser angelegt.“
Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung, machte deutlich, dass die Bundesregierung für die Bereiche Bildung und Forschung sehr viel Geld in die Hand nehme, um vor allem die mittelständische Wirtschaft zu unterstützen und zu fördern. Als Beispiel nannte der Abgeordnete die Angebote des Fraunhofer-Instituts, die schon von einigen Unternehmen aus der Region genutzt würden. Die Vertreter der Mittelstandsunion nahmen positiv zur Kenntnis, dass Cube mit seinen Produkten und seiner Firmenphilosophie viele junge Menschen aus ganz Deutschland nach Waldershof locke.
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