Waldershof
27.05.2022 - 11:35 Uhr

Eindringlicher Appell der Waldershofer Bürgermeisterin an Stadträte

Bürgermeisterin Margit Bayer kann die Ablehnung des Waldershofer Haushalts 2022 durch SPD und Freie Wähler nicht nachvollziehen. In einem offenen Brief kritisiert sie enttäuscht deren Verhalten.

Bürgermeisterin Margit Bayer: „In einer kleinen Kommune wie Waldershof sind der freundliche und respektvolle Umgang miteinander besonders wichtig." Archivbild: fpoz
Bürgermeisterin Margit Bayer: „In einer kleinen Kommune wie Waldershof sind der freundliche und respektvolle Umgang miteinander besonders wichtig."

Nach einer „durchwachsenen Stadtratssitzung“ am 19. Mai – SPD und Freie Wähler lehnten den Haushalt 2022 ab –, die bei den Bürgern für Unsicherheit und offene Fragen gesorgt habe, versucht Bürgermeisterin Margit Bayer die Wogen zu glätten. „In einer kleinen Kommune wie Waldershof sind der freundliche und respektvolle Umgang miteinander sowie die Wertschätzung untereinander – vor allem fraktionsübergreifend im Stadtrat – besonders wichtig. Dies betrifft auch das Verhalten gegenüber den Mitarbeitern im Rathaus. Hier muss die Kommunikation künftig auf einer respektvolleren Ebene stattfinden.“ Dies schreibt Bayer in einem offenen Brief an die Räte.

Hauptursache für die schlechte Stimmung sei das sogenannte Förderverfahren RZWas. Damit könnten Vorhaben der Sanierung kommunaler Trink- und Abwasseranlagen gefördert werden. Nach einmaliger Antragstellung habe die Kommune dann vier Jahre Zeit, die angegebenen Bauprojekte auszuführen und fertigzustellen. Die umfangreichen Unterlagen, die zur Erstellung des Antrags nötig sind, müssten von mehreren Büros zugeliefert werden.

Daher sei eine detaillierte und genau terminierte Planung schon vor der Antragstellung unerlässlich. Zudem könnten rückwirkend keine Ergänzungen eingebracht werden. Um somit die maximale Höhe der Fördermittel zu erreichen, müsse der richtige Zeitpunkt der Antragstellung mit Bedacht gewählt werden. „Um künftig Förderungen, wie zum Beispiel das RZWas, optimal zu nutzen, ist das Vertrauen in die Stadtverwaltung wichtig und besonders in den Geschäftsleiter Stefan Falter. Er hat bereits jahrelange Erfahrung mit dem Planen und Beantragen von Förderungen.“ Aus diesem Grund verlasse sich Margit Bayer auf seine Kompetenz und Weitsicht.

Allerdings, betont die Bürgermeisterin, müsse ganz klar gesagt werden, dass das Förderverfahren RZWas und dessen Planung und Beantragung nichts mit der Verabschiedung des Haushalts 2022 zu tun hätten. Margit Bayer zeigt sich enttäuscht über das Verhalten in der jüngsten Stadtratssitzung: „Mit unseren Stadträten wurden bereits lange im Voraus intensivste Gespräche, Beratungen und Workshops geführt, die immer eine positive Grundstimmung hatten. Dem Stadtrat sollte es einzig darum gehen, die Stadt voranzubringen. Es ist mir ein Anliegen, positiv in die Zukunft zu blicken. Dazu gehört es, insbesondere was Arbeitsweise, aber auch Umgang miteinander betrifft, einen respektvollen, strukturierten und verantwortungsbewussten Weg einzuschlagen.“ Dafür werde sie weiterhin arbeiten. „Ich hoffe, dass auch alle Stadtratsmitglieder dazu bereit sind.“

 
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