Ausgerüstet mit Einweghandschuhen und Müllbeuteln haben sich am Samstag sechs Kinder und Jugendliche vom Waldershofer Stadtpark aus auf den Weg gemacht, um das Stadtgebiet von Müll zu befreien. Das Jugendparlament hatte zum „Plogging“ eingeladen. Dies ist ein Trend aus Skandinavien, bei dem während des Joggens Unrat gesammelt wird. Zusammen mit Maximilian Farmbauer vom Nachbarschaftshilfe-Büro trugen die jungen Leute damit der Aktion „World Clean Up Day“ Rechnung.
Nach gut eineinhalb Stunden präsentierten die „joggenden Müllmänner und Müllfrauen“ mehrere Plastiktüten voll mit weggeschmissenen Zigarettenschachteln, Milchtüten, Bonbon-Beuteln, Hausmüll aller Art, Flaschen, Dosen und einer Kaffeekanne aus Glas. Das Sammelergebnis wurde im städtischen Bauhof abgegeben und dort fachgerecht entsorgt.
Für die Teilnehmer wurde deutlich, dass die Hemmschwelle, Müll in der Natur oder einfach in der Straße um die Ecke zu entsorgen, nicht mehr vorhanden ist. Deshalb wird es auch künftig "Plogging"-Aktionen geben. Maximilian Farmbauer hofft, dass sich dann deutlich mehr Teilnehmer zum „Müll-Joggen“ einfinden. Das Jugendparlament in Waldershof will nicht nur für Kinder und Jugendliche Neuerungen erreichen, um die Stadt noch attraktiver zu machen. Mit Aktionen soll auch auf Missstände aufmerksam gemacht werden.
In den zurückliegenden Jahren hatten sich Vereine und Verbände einmal im Jahr dazu entschlossen, Abfall in der Natur einzusammeln. Diese Rama-dama-Aktionen finden allerdings nur noch selten statt.
Für die Jugendlichen hat die Aktion vom Samstag einen sehr hohen Stellenwert. Sie appellieren an die Menschen im Stadtgebiet, Müll sachgemäß zu trennen und nicht einfach achtlos in der Natur zu entsorgen.
Die Unvernunft vieler Zeitgenossen zeige sich regelmäßig auch an den Sammelplätzen für Glas oder Altkleider. An diesen Stellen werde einfach alles entsorgt, was nicht mehr in den Mülleimer passe, so Farmbauer. Erst kürzlich stießen Spaziergänger auf dem Weg Richtung Schwimmbad – entlang der Bahnlinie – auf Verpackungen eines Möbelhauses, die weitflächig abgelegt waren. Selbst in einem öffentlichen Müllbehälter am Bushäuschen in der Marktredwitzer Straße entsorgten Bürger ihren kompletten Hausmüll und Arsenale von Weinflaschen, bedauert Farmbauer.
"Aber nicht nur das Entsorgen von Müll im Stadtgebiet ist zu verurteilen." In jüngster Zeit ziehen immer wieder Randalierer durch die Straßen und den Stadtpark, beschmieren Spielgeräte sowie Wände und lassen ihren Aggressionen am Allgemeingut freien Lauf. Das jüngste Beispiel dafür ist ein umgeworfenes Dixi-Klo am Radweg zum Schwimmbad.













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