Die Sorge um den Weiterbestand des Kindergartens Piccolino mit seinem eigenständigen pädagogischen Konzept belastet die Eltern der dort betreuten Kinder. In der Bürgerfragestunde in der Stadtratssitzung am Donnerstag wollten sie klare Aussagen von Bürgermeisterin Friederike Sonnemann hören. Die Fragen bezogen sich auf das Beheben der Sicherheitsmängel an der Fluchttreppe, den Termin für die Wiederaufnahme von U3-Kindern, die Standortgarantie für Poppenreuth und die Übertragung der Gesamtleitung für alle drei Kindergärten an eine Person.
Bürgermeisterin Friederike Sonnemann erklärte zum Thema Sicherheitsmängel: „Die Behebung der Sicherheitsmängel ist am Laufen, die notwendigen Arbeiten werden durch den Architekten ausgeschrieben.“ Zur Aufnahme der U3-Kinder und zum Fortbestand des Standortes Poppenreuth formulierte Sonnemann: „Ich denke ja, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind. Und der Kindergarten Piccolino bleibt in Poppenreuth.“ Zur Frage Gesamtleitung für die Kindergärten St. Sebastian, Piccolino und den daran angeschlossenen Waldkindergarten Fuchsbau stellte Sonnemann fest: „Die Gesamtleitung ist perfekt. Personalangelegenheiten werden aber nicht in der öffentlichen Sitzung diskutiert.“
Die Bürgermeisterin informierte am Donnerstag auch über die in der zurückliegenden nichtöffentlichen Sitzung gefassten Beschlüsse, für die die Geheimhaltung entfallen ist. Zum einen wurde gemäß der Datenschutz-Grundverordnung und des Bayerischen Datenschutzgesetzes Andreas Hopperdietzel als behördlicher Datenschutzbeauftragter bestellt. Außerdem genehmigte der Stadtrat das Nachtragsangebot 17 der Firma TS Bau GmbH aus Jena für zusätzliche und geänderte Leistungen auf der Rosenthal-Deponie mit einer Bruttoauftragssumme von 52.162,70 Euro. Hubert Kellner (CSU) hakte hier ein und wollte vom Stadtoberhaupt wissen, auf welchen Betrag sich die gesamten Nachträge summieren. Dazu Sonnemann: „Es ist nicht meine Aufgabe, diese Summe aus dem Stegreif zu wissen.“
Grünes Licht gab der Stadtrat für die vorliegenden Bauanträge. Zu den neuen Bauplätzen am Kirchsteig merkte Bürgermeisterin Friederike Sonnemann an, dass nach Aussage des Ingenieur-Büros Götz keine Hebeanlagen für das Abwasser notwendig seien.
Im Tagesordnungspunkt Informationen teilte das Stadtoberhaupt mit, dass die Arbeiten für die Neugestaltung des Stadtparks im Bereich der Josefstadt mit einer Bausumme von 138.395,44 Euro an die Firma Förster vergeben wurden.
Für die Errichtung des behindertengerechten Aufzugs an der Jobst-vom-Brandt-Schule wurden die Bereiche Bodenbelagsarbeiten, Maler- und Verputzarbeiten, Trockenbauarbeiten, Reinigungsarbeiten und Schlosserarbeiten für insgesamt 40.896,79 Euro vergeben.
Diese Zahlen veranlassten Stadtrat Hubert Kellner (CSU) dazu, auf einen Zeitungsbericht vom Dezember 2017 zu verweisen. Hier wurden die Kosten mit etwa 220.000 Euro, bei einem Zuschuss von 110.000 Euro, beziffert. „Inzwischen liegen wir bei einer Steigerung von über 100 Prozent, die Zuschüsse steigen aber nur knapp auf unverbindliche 140.000 Euro. Wo werden wir in Zukunft landen? Müssen wir so sein wie der Flughafen in Berlin?“, ergänzte Kellner. Friederike Sonnemann begründete die Kostensteigerungen mit der sehr guten Konjunkturlage im Baugewerbe und konnte sich einen Blick in die Amtszeit ihres Vorgängers nicht verkneifen: „Herr Kellner, die Vergangenheit holt Sie ein. Denken Sie nur an den Bau des neuen Kioskgebäudes im Kösseinebad.“
Die Bürgermeisterin ging anschließend auf den Einbruch und die Verwüstung im Kösseinebad-Kiosk und im Vereinsheim des Tennisclubs ein. „Das hat uns alle sehr erschüttert. Ich danke an dieser Stelle für die spontane Hilfe von Privatpersonen und örtlichen Unternehmen“, ergänzte Sonnemann und verwies darauf, dass eine bessere Beleuchtung und Video-Überwachung in Zukunft solche Einbruchs- und Vandalismusschäden verhindern sollen. Winfried Neubauer von den Freien Wählern schlug dazu eine Videoaufzeichnung mit stillem Alarm vor.
Zum Thema Naturschutz erinnerte die Bürgermeisterin, dass das Projekt „Bodenständig“ - hier geht es um die Vermeidung von Schwemmschäden (bei Starkregen) aus landwirtschaftlichen Flächen - und die Gewässerpflege laufen. Im Kinderhaus St. Sebastian sind die Fenster bis auf eines ausgewechselt, teilte Sonnemann mit. Noch keinen Ersatz gibt es für die Kraft (Freiwilliges soziales Jahr) im Nachbarschaftshilfebüro. Hier können sich Interessenten, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und im Besitz eines Führerscheins sind, bewerben.
Michaela Härtl von den Freien Wählern fragte nach in Sachen „Betreutes Wohnen“. Dazu Sonnemann: „Wir sind mit dem Investor und dem Landratsamt in gutem Kontakt.“ Gisela Kastner (Freie Wähler) hakte nach: „Kann die Stadt die Angelegenheit forcieren?“ Sonnemann kurz und knapp: „Das tun wir.“













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