Beim TSV Waldershof ist eine Ära zu Ende gegangen. Gerhard Greger und Peter Wildgans, die jahrzehntelang den TSV geprägt haben, sind am Freitagabend in der Mitgliederversammlung bei den Vorstandswahlen nicht mehr angetreten. Ihre Nachfolger im sechsköpfigen TSV-Vorstand sind Mario Rabenbauer und Nicolai Bäumler.
Vor allem der Ausstieg von Ehrenmitglied Gerhard Greger kam etwas überraschend, der spontan in der Versammlung entschied, nicht mehr zu kandidieren. Dennoch versprach er: „Ihr werdet mich nicht los. Ich bin als Ehrenmitglied immer mit dabei.“ Ihm sei es aber wichtig, dass die Sparte Tischtennis im Vorstand vertreten sei, so seine Begründung, Nicolai Bäumler in den Vorstand zu wählen.
Einstimmig in den Vorstand gewählt wurden Bernd Aßmann, Uwe Bäumler, Stefan Schindler, Wolfgang Schricker sowie Mario Rabenbauer und Nicolai Bäumler (beide neu). Kassenprüfer sind Mathias Fürst und Jürgen Greger.
Zuvor gab Bernd Aßmann einen umfangreichen Rechenschaftsbericht. Er verwies darauf, dass der TSV wegen der Corona-Pandemie stark gebeutelt worden sei. Denn die Ausgaben liefen weiter; hingegen gab es kaum Einnahmen, weil das Sportheim geschlossen wurde und auch der Spielbetrieb völlig zum Erliegen kam. Auch das traditionelle Hammerrangfest wurde abgesagt und wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Umso mehr zollte er den vielen Übungsleitern im TSV Respekt und Anerkennung, die vielfach auf ihr Geld verzichteten und es dem Verein als Spende zur Verfügung stellten, so Aßmann. Kritik übte er am Staat, der dem TSV wegen der fehlenden Einnahmen im Sportheim zunächst eine Förderung zugebilligt habe, diese aber nach einer Gesetzesänderung wieder zurückforderte, „weil wir das Sportheim ehrenamtlich betreiben“. Dennoch stellte der Sprecher fest: „Wir sind praktisch schuldenfrei. Das war immer mein Ziel. Das haben wir geschafft.“
Bernd Aßmann verwies in seiner weiteren Rede darauf, dass heuer am 4. September wieder ein „Schwammerbröi-Tag“ stattfinden werde. Die Vorbereitungen dafür liefen auf Hochtouren. Gesucht würden aber noch einige Ausbrater für den Dotsch. Zum sportlichen Bereich merkte er an: „Wir sind stolz auf unsere Jugendarbeit.“
Uwe Bäumler gab einen Einblick in die Mitgliederbewegung beim TSV Waldershof. Aktuell habe der Verein 582 Mitglieder, 20 mehr als 2019. Erstaunlich sei, dass 136 Mitglieder in Marktredwitz wohnen. 185 Mitglieder seien Kinder und Jugendliche. Der TSV sei deshalb gut aufgestellt.
Vereinsehrenamtsbeauftragter Mario Rabenbauer dankte Gerhard Greger und Peter Wildgans für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit im TSV-Vorstand. Beide hätten den TSV über Jahrzehnte hinweg mitgestaltet. Gerhard Greger sei die „Multifunktionswaffe“ beim TSV, sei überall einsetzbar und eigentlich unverzichtbar. Peter Wildgans habe die Abteilung Tischtennis aufgebaut und zur heutigen Stärke geführt. An beide appellierte Rabenbauer: "Bleibt dem TSV auch weiterhin treu und lasst euch blicken.“ Beide erhielten als kleines Dankeschön ein Geschenk.
In seiner Eigenschaft als Zweiter Bürgermeister überbrachte Mario Rabenbauer die Grüße der Stadt und der verhinderten Ersten Bürgermeisterin. Rabenbauer lobte das intakte Vereinsleben im TSV, der mit seinen sportlichen Erfolgen den Namen der Stadt weit über die Region hinaustrage. Er sicherte auch zukünftig die Unterstützung der Stadt zu, wenn es um die Vereinsförderung gehe. „Denn dieses Geld ist gut angelegt."
Weitere Tagesordnungspunkte waren eine Satzungsänderung und die Vorstellung einer eigenen Ehrenordnung für den TSV. Die Satzungsänderung war nötig, um in Zukunft auch virtuelle Mitgliederversammlungen durchführen zu können. Der Regelfall sei jedoch eine Präsenz-Mitgliederversammlung. Welche Form gewählt werde, werde der Vorstand jeweils in der Einladung bekanntgeben. Sowohl die Satzungsänderung als auch die neue Ehrenordnung, die beide Mario Rabenbauer maßgeblich ausgearbeitet hatte, wurden einstimmig genehmigt.
Vor der Mitgliederversammlung des TSV fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung des „Vereins der Freunde und Förderer der Junioren des TSV Waldershof“ (VFFW) statt. Diese war nötig geworden, weil die Online-Versammlung des Fördervereins, die vor einigen Wochen stattfand, vom Amtsgericht als nicht satzungskonform abgelehnt wurde. Mario Rabenbauer, Mathias Fürst und Bernd Aßmann wurden erneut an die Spitze des Fördervereins gewählt. Auch im Förderverein wurde die Satzung nun, ähnlich wie beim TSV, aktualisiert.
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