(hd) Auch nach Altlasten erkundigte sich Adolf Greger. Bürgermeisterin Friederike Sonnemann berichtete in diesem Zusammenhang von einigen bösen Überraschungen, die die Stadt viel Geld kosten. Allerdings gebe es für die Beseitigung der Altlasten auch Fördermittel. Beim Kauf sei klar gewesen, dass das Gelände nicht frei von Altlasten aus der Porzellanproduktion war. "Wir wussten, dass da Kosten auf uns zukommen." Es sei die Entscheidung des gesamten Stadtrats gewesen, die Rosenthal-Brache zu erwerben, um hier Unternehmen anzusiedeln.
Zu den Aufschüttungen im Gelände wusste die Bürgermeisterin: "Es sind immer wieder Umschichtungen nötig." Auf der von Adolf Greger angesprochenen abgeflachten Pyramide würden Parkplätze angelegt. Die Pyramide erhalte eine begrünte Steilwand aus Beton, die den Boden vor dem Abrutschen sichere. Das Steilwandsystem selbst hat eine Höhe von 7,40 bis 8,20 Meter, war auf Nachfrage aus der Stadtverwaltung zu erfahren. Der Fuß liegt bei rund 537 Meter über Normalnull, die Oberkante der Asphaltdecke des auf der Deponie geplanten Parkplatzes an der höchsten Stelle bei 550 Meter über Normalnull.
Zusätzlich Geld in die Hand nehmen musste die Stadt vor eineinhalb Wochen (Eilentscheidung) wegen eines 100 Meter langen Kanals aus dem Jahr 1963 auf dem Rosenthal-Areal. Die Kosten: rund 72.000 Euro. Denn ein späterer Austausch wäre problematisch und möglicherweise noch teurer, erläuterte die Bürgermeisterin. Der Kanal liegt nahe der Deponiefläche (Steilwand) und zudem in der Nähe eines Regenüberlaufbeckens, dessen Kunststoffdichtbahn bei Bauarbeiten in einigen Jahren beschädigt werden könnte. Trotz der Ausgaben "haben wir aber großes Glück, dass wir alle Flächen verkaufen konnten", so Friederike Sonnemann.
Für eine kurze Debatte im Stadtrat sorgte am Mittwochabend eine Bauvoranfrage zu einer Nutzungsänderung in einem Anwesen im Langen Weg. Geplant ist der Einbau einer Lasertag-Anlage. Die meisten Stadträte wollten hier nicht über das Spiel selbst, bei dem man mit Infrarotsignalgebern auf den Gegner "schießt", diskutieren. Für Gisela Kastner (Freie Wähler) war aber klar: "Die Welt braucht das nicht." "Bauchschmerzen" hatten die meisten Räte beim Standort in einem Gebiet im Stadtkern, in dem es normalerweise sehr ruhig zugeht. In der Abstimmung votierten nur 3 Stadträte für die Nutzungsänderung, 13 dagegen. Klar war: Ähnlich wie bei einer Spielhalle kann das Landratsamt trotz eines Neins aus dem Stadtrat die Pläne genehmigen.
Um an eine Förderung aus dem Leader-Programm zu kommen, war noch einmal ein formeller Beschluss (übrigens einstimmig getroffen) zur Errichtung eines Bikeparks in Waldershof notwendig. Die nicht gedeckten Kosten muss die Stadt tragen. Weil die Stadt laut Bürgermeisterin Friederike Sonnemann keine rechtliche Handhabe (es fehlt eine entsprechende Satzung) gegen die Montage einer weiteren Mobilfunksendeanlage auf einem Gebäude an der Marktredwitzer Straße habe, stimmten alle Stadträte der Errichtung zu.
Mario Rabenbauer, Fraktionssprecher von CSU und Wählerbund, ergriff in Sachen Feuerbeschau in der Jobst-vom-Brandt-Schule das Wort. Schulleitung und Elternbeirat hatten sich schriftlich an Stadtverwaltung und Fraktionssprecher gewandt und laut Rabenbauer "Risiken aus dem mangelnden Brandschutz moniert". Rechtlich sei die Stadt zur einer solchen Feuerbeschau verpflichtet, erklärte der Fraktionssprecher. Das sah Bürgermeisterin Friederike Sonnemann anders. "Wann eine Feuerbeschau gemacht wird, entscheidet die Gemeinde." Außerdem hob sie hervor, dass die geplanten Vorkehrungen in Sachen Brandschutz weit über das Geforderte hinausgingen. Bereits in Auftrag gegeben sei die Erstellung einer Brandschutzordnung, von Flucht- und Rettungsplänen sowie von Feuerwehreinsatzplänen.
Ein Parkplatz hinter der Turnhalle wäre grundsätzlich möglich, informierte Bürgermeisterin Friederike Sonnemann und beantwortete damit eine Anfrage aus einer früheren Stadtratssitzung. 15 Parkplätze würden rund 30.000 Euro kosten. Sonnemann verwies auf die angespannte Haushaltslage in diesem Jahr, meinte aber, man sollte Anregung im Hinterkopf behalten.
Aktiv geworden sei die Stadt in Sachen Hochwasserschutz. Es gebe sieben brisante Stellen, so Sonnemann. Hier greife das Projekt "Boden:ständig". Für Maßnahmen gebe es eine hundertprozentige Förderung. Es werde ein Konzept erstellt. Mit im Boot: Amt für Landwirtschaft, Architekten, Bauernverband und Landwirte. Geplant sei eine Info-Veranstaltung im Rathaus.
Kurz informierte die Bürgermeisterin über die Ablehnung eines Antrags der Feuerwehr Rodenzenreuth auf Zuschuss zu einem Defibrillator. Auch die Feuerwehren Walbenreuth und Lengenfeld hätten keinen Zuschuss bekommen; nur die laufenden Kosten wären übernommen worden. Die Entscheidung traf sie, ohne den Stadtrat einzubinden, weil die nicht gedeckten Kosten unter 1200 Euro lagen. Die Ablehnung missfiel CSU und Wählerbund. Denn die Defis der Feuerwehren Lengenfeld und Walbenreuth seien nicht öffentlich zugänglich. Im Gegensatz dazu stehe der Defibrillator in Rodenzenreuth der gesamten Bevölkerung zur Verfügung, so wie der Defi am Waldershofer Rathaus.
Mario Rabenbauer erkundigte sich am Schluss der Sitzung, wer von den Stadträten beim Nordgautag in Wiesau mitmarschiere. Für einige Lacher sorgte die Frage: Wer trägt das Taferl?
Waldershof
06.07.2018 - 10:24 Uhr
Parken auf der Pyramide
von Harald Dietz
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