Seine Geburtstagsgäste empfängt Willibald Müller herzlich. „Normal bin ich der Willi. Willibald steht nur in meiner Geburtsurkunde", klärt er auf und man spürt sofort: Der 80-Jährige pflegt den Umgang auf Augenhöhe. Spontan erzählt er von den Kinderjahren in der ehemals eigenständigen Gemeinde Oberwappenöst (seit 1978 Gemeinde Kulmain). Der Dorfbub Willi besuchte die Volksschule, danach folgte die „andere Kindheit“ in der Amberger Internatsschule, die sich damals „Deutsches Gymnasium“ nannte.
Beim Kaffeetrinken wird der Bogen weitergespannt: Nach dem Abitur 1963 folgte die zweijährige Bundeswehrzeit in oft wechselnden Kasernen, darunter auch Bremen. Müller wurde Student in Regensburg. Der Oberwappenöster wollte Pädagoge werden. Als frischgebackene Lehrkraft wurde er 1969 an die Grund- und Hauptschule Waldershof versetzt. Der Unterrichtsstoff war breit gefächert: "Ich unterrichtete alles, auch Physik, Chemie, Religion und Geschichte", sagt Müller. "Man wurde damals so ausgebildet, also musste man sich darauf einstellen, einlesen und entsprechend vorbereiten."
Müller kramt in seinem Erinnerungsschatz weiter. Zum Vorschein kommt ein Missgeschick im Chemie-Unterricht beim Hantieren mit Säure. Der Labor-Versuch kostete den Lehrer das gute Oberhemd: "Die Löcher entdeckte ich erst daheim." Müller bereichert die Unterhaltung mit Witzen und amüsanten Erinnerungen. Selbstkritisch stellt der redegewandte Waldershofer fest: „Ich erzähle gerne und rede wie ein Buch.“
Vor 55 Jahren – einen Tag nach Müllers 25. Geburtstag – wurde Hochzeit gefeiert. Die Eheleute Helene und Willi Müller leben seit 1978 im gemeinsamen Wohnhaus, zu dem auch ein gepflegter Garten gehört. Der Grund- und Hauptschule, in der er 37 Jahre lang unterrichtet hat, blieb er bis zur Pensionierung treu. Der Lehrer, der meist Viert- und Sechstklässler unterrichtete, unterstreicht: „Wir waren immer zufrieden.“
Willi Müller freut sich über die vielen Glückwünsche an seinem 80. Geburtstag. Gattin Helene gratulierte bereits in dem Morgenstunden, gefolgt von den Söhnen Hans und Konstantin sowie Tochter Nathalie Müller. Dem Großvater gratulierte auch das Enkelpaar Christopher und Toni. Die Grüße der Stadt Waldershof, verbunden mit einem Geschenk, überbrachte Bürgermeisterin Margit Bayer. Besucht wurde der Jubilar auch von Gerhard Braun, Ehrenmesner von St. Sebastian Waldershof. Ihrem Mitglied gratulierten außerdem die Reservisten, der Fichtelgebirgsverein sowie der Obst- und Gartenbauverein.
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