Zahlreiche Besucher lockte das dritte Umwelt-Meeting des CSU-Ortsverbandes ins TSV-Sportheim. Der Vortrag von Max Wittmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Kemnath stand unter der Überschrift: „Unser Wald im Klimawandel.“ Der Förster vermied in seinen Ausführungen jedoch das Wort „Klimawandel“ und ersetzte es mit „menschengemachte Klimaerwärmung.“ Zur Sensibilisierung zitierte er Papst Franziskus: „Wer den Klimawandel leugnet, ist dumm, stur und blind.“ Und der deutsche Astronaut Alexander Gerst habe mit Blick auf viele Regionen in seinem Heimatland formuliert: „Alles vertrocknet und braun, was eigentlich grün sein sollte.“
Für den Forstmann steht fest, dass jeder Bürger gefordert ist, die Erderwärmung auf einen Bereich von 1,5 bis 2 Grad zu begrenzen. Als Beispiele nannte er das Umstellen von Heizungen oder einfach mal das Auto stehen zu lassen. Unabhängig davon sieht Wittmann in Zukunft eine deutliche Steigerung von extremen Wetterereignissen. Diese würden aber nicht verhindern, dass es in der Region weiter Frost gibt. „Außerdem wird sich kein milderes Klima aufgrund unserer geografischen Lage einstellen können“, ist Wittmann überzeugt.
Anhand von Schaubildern zeigte der Förster sehr deutlich auf, welche dramatischen Folgen die Erderwärmung für den heimischen Wald hat. In Bayern treffe die menschengemachte Klimaerwärmung besonders die flachwurzelnde Fichte. Auf einer Million Hektar sei sie bisher der „Brotbaum“ der bayerischen Waldbesitzer. Häufigere Stürme und großflächige Borkenkäferschäden führten zu Qualitätseinbußen und letztlich zu Ertragsminderungen.
Für Max Wittmann steht fest: „Ein ,weiter so' in Sachen Klimaschutz kann es nicht geben.“ An die Waldbesitzer appellierte er: „Baut eure Wälder um.“ Die Fichte werde es in der Region zukünftig sehr schwer haben. Ausnahmen sah er in höher gelegenen Regionen wie dem Steinwald. Wittmann bot den Waldbesitzern die Unterstützung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Beratungsgespräche an.
Positiv sah der Referent die Aussagen der Politik im neuen Koalitionsvertrag. Darin stehe zum Thema gesunde Umwelt: „Wir schützen Mensch, Tier, Umwelt und Klima. Die Bewahrung der Schöpfung ist uns aus Überzeugung Auftrag. Das ist Verantwortung für kommende Generationen und folgt unmittelbar aus unserer christlichen Werteorientierung. Das Prinzip der Nachhaltigkeit gehört zum Kern unserer Politik. Nur in einer gesunden Umwelt kann die hohe Lebensqualität für die Menschen in Bayern erhalten werden. Zur Lebensqualität trägt auch ein Orientierung gebender bürgernaher Verbraucherschutz bei. Die Koalitionspartner vereinbaren: Wir schützen das Klima. Wir geben dem Klima Verfassungsrang und werden ein Bayerisches Klimaschutzgesetz schaffen. Hier wollen wir konkrete CO2-Ziele verankern.“ Max Wittmann nannte diese Aussagen einen „tapferen Plan“, an dem sich die Verantwortlichen messen lassen müssten.
Der Referent beantwortete danach die Fragen der Besucher. Hier ging es vor allem um die Art des Waldumbaus und den Umgang mit dem Borkenkäfer. Der Fachmann verdeutlichte, dass sich die Waldbesitzer durch den Klimawandel auf bisher bei uns nicht vorkommende Schädlinge und Pilzkrankheiten einstellen müssten.
Beim Waldershofer Umwelt-Meeting wird auch ein "Öko-Waldi" vergeben. Die Auszeichnung ging in diesem Jahr an Werner Greger, der sich mit deutlichen Worten dem Baumfrevel in der Stadt und der Region entgegenstelle und eine aktive Baumpflege betreibe, hieß es in der Begründung.













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