Die Schlemmermeile feierte am Samstag ihren 20. Geburtstag. Trotz des ungünstigen Wetters strömten Besucher aus der ganzen Region bereits zur Mittagszeit in den gesperrten Markt, der für einen Tag zum Ortsteil Schlemmerhausen wurde. Schon der Frühschoppen der Kolpingfamilie ab 10 Uhr war gut besucht.
Die Eröffnung erfolgte pünktlich um 12 Uhr mit dem „offiziellen Anbiss“ von echten Waldershofer Bratwürsten und einem Schluck Zoigl durch den Erfinder der Schlemmermeile, Claus Hofmann, Bürgermeisterin Friederike Sonnemann und Mario Zobel, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Waldershofer Geschäfte (IGW). Wie immer bildete sich beim TSV Waldershof, der jedes Jahr Schwammerbrühe mit Dotsch auf der Speisekarte hat, eine besonders lange Warteschlange. Der kulinarische Mittags-Renner war das Reh-Ragout des CSU-Ortsvereins. Hier musste bereits um 12.30 Uhr die Speisekarte überklebt werden - ausverkauft.
Immer wieder waren Besucher dabei, den Angebots-Flyer der Jubiläums-Schlemmermeile als Wegweiser für ihren persönlichen Geschmack zu Rate zu ziehen. Hungern musste bei der Riesenauswahl keiner. Besonders in den Abendstunden waren Bullen-Burger, Pizzen und deftige Baguettes gefragt. Wem der Rummel zu groß wurde, der nutzte den nahen Stadtpark zum Entspannen oder wärmte sich im neuen Rathaus bei Kaffee und Kuchen auf.
Kurz vor 19 Uhr kündigte Mario Zobel die Antenne-Bayern-Band als „Bonbon“ für die treuen Gäste der Schlemmermeile an. Bürgermeisterin Sonnemann dankte Claus Hofmann, dass er die Veranstaltungsidee erfolgreich umgesetzt hat und der IGW, dass sie diese Tradition fortführt. Claus Hofmann sagte: „Ich bin stolz darauf, dass sich aus einer Schnapsidee vor 20 Jahren eine Tradition für alle Gourmet-Fans aus nah und fern entwickelt hat.“
Die Antenne-Bayern-Band sorgte dann für beste Unterhaltung. Los ging es mit dem „Flieger-Lied“, bei dem die Bandmitglieder mit den Kindern in der ersten Reihe tanzten. Weiter im Programm waren lautstark mitgesungene Hits wie zum Beispiel von Mark Forster, alte Kracher wie „Beat it“ von Michael Jackson und "Highway to Hell“ von AC/DC.
1997 hatte Claus Hofmann, dessen Eltern das Weinhaus Rödl betrieben, viele Ideen, den Einzelhandel in der Kösseinestadt zu beleben. Eine echte „Schnapsidee“, so der Erfinder der Schlemmermeile, war es, mit den örtlichen Vereinen und Gewerbetreibenden ein Fest mit einem vielfältigen Essens- und Getränkeangebot ins Leben zu rufen. Der Start 1998 verlief holprig. Nicht einmal zehn Mitstreiter fanden sich bereit. So manchem Verein war das Risiko zu groß, auf dem Essen sitzen zu bleiben. Aber Hofmann ließ sich nicht beirren und fand immer mehr Unterstützer. Die Zahl der Besucher stieg stetig, die Schlemmermeile entwickelte sich zu einem echten Renner. Und Claus Hofmann, der seit vielen Jahren beruflich in der Schweiz tätig ist und dort seinen Lebensmittelpunkt hat, war überzeugt, dass die Schlemmermeile ein Exportschlager werden könnte. Mit viel Einsatz hob er in Zug die „Gluscht“ aus der Taufe, die bereits sechs Mal stattfand und jeweils im Mai Tausende von Besuchern lockt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.