Waldkirch bei Georgenberg
19.06.2019 - 08:55 Uhr

Einfache Dorferneuerung kann kommen

Waldkirchs Bürger sprechen sich für die Einleitung des Verfahrens aus. Eine Entscheidung soll am 25. Juli durch den Gemeinderat fallen.

Bürgermeister Johann Maurer (links) und Baudirektor Erik Bergner freuen sich schon auf die "Einfache Dorferneuerung" in Waldkirch. Bild: pi
Bürgermeister Johann Maurer (links) und Baudirektor Erik Bergner freuen sich schon auf die "Einfache Dorferneuerung" in Waldkirch.

Nach dem Votum der Bürger kann die Gemeinde Georgenberg im Ortsteil Waldkirch eine "Einfache Dorferneuerung" starten. "Das muss von Anfang an unter das Volk gebracht werden", wies Baudirektor Erik Bergner vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz in Tirschenreuth zum Beginn der Bürgerversammlung am Dienstag im Feuerwehrhaus auf die große Bedeutung hin. "Die Bürger müssen mit eingebunden werden."

Laut Johann Maurer kann die Gemeinde mit Zuwendungen von insgesamt 67 Prozent rechnen. "Alles muss dabei Hand und Fuß haben", sagte der Bürgermeister zu möglichen Projekten, ob etwa am Feuerwehrhaus oder alten Schulhaus, und ergänzte: "Nur Straßenbau ist nicht möglich."

Dreifache Herausforderung

Dass ländliche Entwicklung sehr vielfältig ist, verdeutlichte Bergner mit dem Ziel, ein lebenswertes Dorf mit Ökonomie, Ökologie und sozialem Umfeld zu schaffen. "Die Gemeinden steht heute vor einer dreifachen Herausforderung", fand der Baudirektor. "Sie müssen die infrastrukturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen für das Leben im Dorf schaffen, den Gemeinschaftsgeist erhalten oder wieder neu beleben und eine Strategie erarbeiten, die eine zukunftsträchtige Entwicklung von Dorf und Gemeinde sichert." Als Ziele der Dorferneuerung nannte er die Verbesserung der Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse sowie die Vorbereitung der Dörfer auf künftige Erfordernisse. "Alles geht nur im Spiel miteinander", unterstrich der Redner den Grundsatz "Einfache Dorferneuerung ohne Bürgermitwirkung". Und so steht für ihn fest: "Sie kann nur erfolgreich sein, wenn sich die Bevölkerung beteiligt."

Gemeinsam mit der Gemeinde als Bauträgerin der Projekte und dem Amt für Ländliche Entwicklung soll dann ein Konzept entwickelt werden. "Dazu gehört auch ein qualifiziertes Planungsbüro." Die Fördersätze richten sich laut Bergner nach der Finanzkraft der Gemeinde über die zurückliegenden drei Jahre. Außerdem wies er auf die Möglichkeit der Förderung von Maßnahmen der Bürger hin, etwa für dorfgerechte Um- An- und Ausbauten oder die dorfgerechte Erhaltung, Umnutzung und Gestaltung von Wohn-, Wirtschafts- und Nebengebäuden einschließlich Entsorgung und Entsiegelung sowie dorfgerechte Ersatz- und Neubauten hin. "Dazu kommen in der Regel fünf Stunden Beratungsleistungen pro Anwesen durch einen Architekten."

Rechtzeitig Antrag stellen

Ganz wichtig ist für den Baudirektor, "dass vor Ausführung der Maßnahmen der Gemeinde ein Einleitungs- und Bewilligungsbescheid des Amtes für Ländliche Entwicklung vorliegen muss. Bereits begonnene Projekte können nämlich nachträglich nicht gefördert werden." Das gilt seinen Worten zufolge auch für den privaten Bereich. "Hier muss der Förderantrag beim Amt gestellt werden und die Zustimmung erteilt sein." Laut Bergner geht das alles aber nicht von heute auf morgen. Für den Herbst kündigte er ein Startseminar an. "Dann muss der Dorferneuerungsplan erstellt werden, und erst dann geht es an die Objektplanung." Eine Umsetzung ist nach seiner Einschätzung nicht vor 2021 denkbar. "Da dürfen wir keine falsche Erwartungshaltung wecken", sagte er dazu.

Die Gemeinde möchte die "Einfache Dorferneuerung" jedenfalls in die Wege leiten. Und so freute sich Maurer über die Zustimmung der Bürger und kündigte die Entscheidung für die nächste Gemeinderatssitzung am 25. Juli an.

 
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