Der Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Tourismus und Kultur des Kreistags informierte sich bei einem Besuch im Gründerzentrum über die Entwicklung des Landkreises als Bildungsregion. "Vor allem die MINT-Fächer sollen dabei gepusht werden. Wir wollen den Entdeckergeist wecken, damit sich Kinder frühzeitig für technische Berufe interessieren", erklärte Landrat Wolfgang Lippert.
Immer samstags Aktionen
Bildungsmanager Hilmar Fütterer gab Einblick in die Aktivitäten. Aufgrund eines neuen Mieters im Gründerzentrum habe sich die Möglichkeit eröffnet, mit der MINT-Garage in eine größere Halle umzuziehen. Von dieser Möglichkeit habe man gerne Gebrauch gemacht, da man nun etwa ein Drittel mehr Platz habe. Mit der Entwicklung des Angebots und der Resonanz der kleinen Forscher zeigte sich Fütterer sehr zufrieden. Etwa ein Dutzend Schüler kämen zu den Veranstaltungen.
"Unsere MINT-Garage ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Region", betonte Fütterer. Die Teilnehmer stammten nicht nur aus dem ganzen Landkreis, sondern auch aus Windischeschenbach und Marktredwitz seien schon Schüler da gewesen. Derzeit wechselten sich Forschertage in den Schulen und "MINT-Garage" im samstäglichen Wechsel ab. Den Samstag-Termin habe man auch deshalb gewählt, weil Studenten die Treffen begleiten sollten. Davon verspreche man sich einen etwas anderen Zugang zu den Schülern. "Wir wollten hier bewusst keine Lehrer nehmen", betonte der Bildungsmanager. Und das habe sich anfangs als das größte Problem erwiesen. Doch mittlerweile habe man vier Studenten, die mit den jungen Leuten samstags forschen.
Geplant sei, das Angebot weiter für Menschen mit Handicaps zu öffnen. "Einen Workshop haben wir schon gemacht. Das war eine großer Spaß für alle." Zudem kündigte Fütterer die Fortsetzung der Klassenfahrten "MINT goes to Techmania" zum Forscherzentrum nach Pilsen an. Außerdem gebe es ab 17. Februar 2020 wieder kostenlose Webinare für Lehrer. Geplant sei zudem eine Vernetzung mit Partnern zu einer MINT-Expertenbörse.
"Kein Papiertiger"
"Es ist schon bemerkenswert, dass Jugendliche am Samstag freiwillig aufstehen und zu den Experimenten kommen", meinte Landrat Lippert. Die Entwicklung zeige, dass die Bildungsregion kein Papiertiger sei. Die "MINT-Garage" sei auf einem guten Weg, aber durchaus noch ausbaufähig, so Lippert. Der Landrat hofft zudem, dass auch noch die eine oder andere Firma einsteigt und das Projekt finanziell unterstützt.
Mehrere Angebote aufgebaut
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Um junge Menschen bereits frühzeitig für diese Fächer, in denen der Fachkräftemangel besonders durchschlagen wird, zu begeistern, hat die Bildungsregion Tirschenreuth eine MINT-Offensive gestartet. Seit März 2018 ist der Landkreis Tirschenreuth Mitglied der MINT-Allianz Bayern.
Im Vordergrund steht dabei die Idee, Technik begreifbar zu machen und Kinder aller Altersstufen gleichermaßen für diese Themenbereiche zu begeistern. Dazu gibt es im Landkreis Tirschenreuth bereits mehrere Projekte.
MINT am Samstag
Außerschulisch bieten das Bildungsmanagement, das Projekt Zukunftscoach und die Volkshochschule des Landkreises diese Workshop-Reihe an. Jeweils am Samstagvormittag haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, zusammen mit einem erwachsenen Begleiter MINT-Fächer an Schulen kennenzulernen.
"MINT goes Techmania"
Der Landkreis Tirschenreuth hat in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Tirschenreuth, den Zukunftscoaches, dem Bildungsmanagement und dem tschechischen Kooperationspartner Záladní Škola Sokolov und weiteren regionalen Akteuren das länderübergreifende MINT-Projekt „Grenzen überschreiten – forschen – begeistern“ gestartet. Es wird durch die Euregio Egrensis und den Landkreis Tirschenreuth finanziert. Ziel ist es, Schulpartnerschaften in Tschechien und Deutschland zu fördern und damit junge Menschen der Grenzregion für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik grenzübergreifend zu begeistern.
MINT-Garage
Mit diesem außerschulischen Angeboten im Gründerzentrum sollen Kinder und Jugendliche motiviert werden, sich selbst engagiert mit MINT-Themen zu beschäftigen. Vor allem auch Mädchen sollen für MINT-Berufe begeistert werden. Zudem werden wichtige „Soft Skills" wie Teamwork, kreative Problemlösung und Kreativität gefördert.
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