Die CSU-Landtagsfraktion hat kürzlich über die sogenannte Fraktionsreserve die Aufstockung der Mittel für eine Reihe von Trägern der Erwachsenenbildung an bayerischen Klöstern, insbesondere im Umweltbereich, auf den Weg gebracht. Davon profitiert in diesem Jahr unter anderem auch die Stiftung Kultur- und Begegnungszentrum Abtei Waldsassen (KuBZ) mit einer zusätzlichen Förderung – 37.000 Euro.
„Ich bin aus allen Wolken gefallen“, erinnert sich Johanna Härtl an den für sie völlig überraschenden Anruf aus dem Büro von MdL Tobias Reiß. „Das wird etwas Last von den Schultern nehmen“, so die Leiterin der Geschäftsstelle über die Zuwendung. Gleichzeitig sieht Johanna Härtl die bisherige Arbeit der Stiftung honoriert. „Er weißt, wie das bei uns abläuft“, so die Geschäftsführerin über Reiß, der dem Stiftungsrat angehört.
Anerkennung für das Geleistete
Über die Zuwendung für das KuBZ freut sich auch MdL Reiß. Sie sei „ein wichtiger Beitrag für die großartige Arbeit der Stiftung und auch der Umweltstation und stellt auch eine Anerkennung für das Geleistete dar“, heißt es in der Pressemitteilung aus dem Büro von MdL Tobias Reiß. Die Corona-Pandemie stelle alle Bereiche des Alltags vor große Herausforderungen. „Allzu oft leiden auch Angebote freier Bildungsträger darunter, die bei knapper Finanzierung einen erhöhten Arbeitsaufwand haben.“
Die Mittel sind den Angaben zufolge dazu gedacht, im laufenden Jahr nach den Lockerungen von Corona-Beschränkungen die volle Bandbreite des Angebots möglich zu machen. "Das können wir jetzt sehr gut gebrauchen", ist Johanna Härtl dankbar dafür, dass die Stiftung mit berücksichtigt worden ist.
"Bevor wir nicht wissen wie es sich mit der Corona-Pandemie entwickelt, werden wir voraussichtlich kein neues Projekt mit diesem Geld beginnen", erklärt Johanna Härtl über die Verwendung. Vielmehr soll der Betrag den allgemeinen Betrieb in der Geschäftsstelle sichern und das Durchstarten ermöglichen, "wenn es wieder losgeht", wie Johanna Härtl sagt.
Abwarten bis Ende Februar
Den restlichen Februar muss das Team im KuBZ noch abwarten. "Dann wollen wir allmählich beginnen", so Johanna Härtl über die Kursangebote im Gartenschulhaus und im Naturerlebnisgarten auf dem Gelände der Zisterzienserinnen-Abtei. Einschränkend fügt Johanna Härtl hinzu, dass wohl keinerlei Kurse gehalten werden können, so lange auch die Schulen geschlossen sind. "Ich hoffe, dass wir nach den Osterferien starten können."
Einen genauen Termin für den Beginn der Veranstaltungsreihe 2021 nennt Johanna Härtl nicht. "Ich kann leider nicht in die Zukunft schauen", sagt sie und erinnert sich daran, dass 2020 die erste Gartenführung am 30. Mai war. "So lange sollte es sich dieses Jahr nicht hinziehen." Die ersten zwei, drei Monate seien aber im Hinblick auf das Programm eigentlich erledigt.
"Das können wir jetzt sehr gut gebrauchen."
Im Moment prüft Johanna Härtl zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen im Team, was dennoch möglich sein könnte. Dazu könnten etwa auch Angebote im Freien - natürlich mit der obligatorischen Maske und mit Abstand.
Parallel dazu werden im Hintergrund diverse Angebote für die Kinder erarbeitet, die in normalen Zeiten die Umweltstation regelmäßig besuchen. Dazu gehören die Gruppen "Regenbogenbande" und die "Gartenzwerge", für die sogenannte "Naturpackerl" geschnürt werden: "Wir wollen den Kontakt nicht verlieren", sagt Johanna Härtl über die Arbeitsmaterialien, die per Post zu den Kindern gelangen.
Mitmachprogramme
Zudem sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sogenannte Mitmachprogramme angedacht. Diese könnten etwa Familien nutzen, die sich bei einem Workshop einen Nachmittag etwa mit Kräutern beschäftigen wollen. Man müsse flexibel reagieren, abhängig von den Fallzahlen im Landkreis Tirschenreuth und den damit verbundenen Hygieneregeln.
Die "Perlentaucher 1.0" haben eine durch Corona bedingte Pause eingelegt, die "Perlentaucher 2.0", bei der Umweltbildung als Wahlfach in der Mädchenrealschule der Zisterzienserinnen-Abtei angeboten wird, erhalten den Unterricht innerhalb der aktuellen Vorgaben.
Zum Team in der Umweltstation Waldsassen gehören Johanna Härtl als Leiterin, Astrid Blessenberger und Brigitte Sommer in der Geschäftsstelle sowie Gärtnerin Claudia Dietz, die schon fleißig bei der Anzucht ist, wie Johanna Härtl erwähnt. Die Gärtnerin wird von Agnes Rosner unterstützt. Daneben sind bei der Stiftung tätig Stefanie Scharrer, die bei der Stiftung ein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert, sowie Markus Lang. Er absolviert eine Arbeitsförderungmaßnahme der Agentur für Arbeit. Alfred Prüfer, der Seit Ende 2017 bei der Stiftung tätig war und den Kiosk betreut hatte, ist kürzlich völlig überraschend verstorben.
Umweltbildung ist ein wesentlicher Pfeiler der Stiftung in Waldsassen
- Zwecke der Stiftung Kultur- und Begegnungszentrum (KuBZ) Abtei Waldsassen sind die Förderung internationaler Gesinnung, Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und die Völkerverständigung.
- Die Familienförderung im Sinne der Zwecke des Deutschen Caritasverbandes gehört ebenso dazu, wie auch die Kinder- und Jugendpflege. Neben der Förderung religiöser individueller Orientierung und religiöser Begegnungen steht auch die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung wie auch von Kunst und Kultur im Vordergrund.
- In der Pressemitteilung von MdB Tobias Reiß wird die Umweltbildung als ein wesentlicher Pfeiler in der Arbeit des KuBZ herausgestellt. "Mit der Umweltstation wird Umwelt- und Naturverständnis für alle Altersgruppen praxisnah gelebt und transportiert."
- Weiter wird die Arbeit des Teams um Geschäftsführerin Johanna Härtl herausgestellt. Es bemühe sich trotz Pandemie um die Weiterentwicklung der Arbeit des KuBZ und um attraktive Angebote, sobald es die Auflagen zulassen.
- Insgesamt wurde die institutionelle Förderung von 320.000 Euro auf 505.000 Euro erhöht und damit um 185.000 Euro aufgestockt. Dieser Betrag teilt sich auf fünf Einrichtungen auf.
- Unterstützt wurden in Bayern neben dem KuBZ das Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern, das Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur am Kloster Roggenburg sowie die "Bayerische Einigung/Bayerische Volksstiftung" und die Bayerische Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise.
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