Waldsassen
07.08.2023 - 12:25 Uhr

Eine Ahnung von der Herrlichkeit des Himmels in der Basilika Waldsassen

Traditionell Anfang August werden in der Basilika Waldsassen die Heiligen Leiber besonders verehrt. Der Hauptzelebrant und Prediger am Sonntag kam aus der Steiermark, fühlte sich aber in Waldsassen beinahe wie daheim.

Mit zahlreichen Gläubigen von nah und fern wurde am Sonntag das traditionelle Heilige-Leiber-Fest in der Basilika Waldsassen gefeiert. Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl konnte als Hauptzelebrant und Prediger Propst Bernhard Mayrhofer vom Augustiner-Chorherrenstift Vorau in der Steiermark begrüßen.

Dass ihm hier in Waldsassen durchaus heimatliche Klänge entgegenschlagen, erklärte der Stifts-Propst zu Beginn des Festgottesdienst. Denn in Waldsassen "klingt der Dialekt wie bei uns", erklärte der Ordensmann und verwies darauf, dass im Steirischen wie im Stiftländer Dialekt "ou"-Laute verwendet werden.

"Servus" und Kellnerin im Dirndl

Mayrhofer erzählte von einer Rückreise aus einem früheren Urlaub im Harz mit dem Besuch romanischer Kirchen und dem Zwischenstopp in Waldsassen – mit einem Besuch in der barocken Basilika und zur Mittagspause: "Der Wirt hat ,servus‘ gesagt, die Kellnerin hatte ein Dirndl an", erinnerte sich der Stifts-Probst. "Wir wussten, wir haben wieder heimatliche Gefilde erreicht", sagte der Ordensmann und fand: "Das Süddeutsch-Katholische verbindet uns weit über die modernen Staatsgrenzen hinaus."

In seiner Predigt auf das Fest der Verklärung des Herrn ein, das von der Liturgie her am 6. August trifft, weil es zusammen mit der Verehrung der Heiligen Leiber einen Blick in den Himmel schenken will.

Die Basilika-Kuppel

Propst Bernhard machte auf die vielen Brücken aufmerksam, die vom Diesseits eine Ahnung ins Jenseits vermitteln wollen: die barocke Basilika, die festliche Musik, Weihrauch, die kostbar verzierten Reliquien als Ahnung der Herrlichkeit, die uns im Himmel erwartet.

"Im realen Raum werden wir hineingenommen in eine andere Wirklichkeit", sagte der Propst und zeigte auf die Decke zur großen Kuppel der Basilika: Dort ist bildhaft der Himmel geöffnet und lässt einen Blick zu in die Ewigkeit. "Greifbar sind die Heiligen unter uns", so der Prediger über die kostbar verzierten Leiber in den Seitenaltären. "Auch wenn Zweifel bleiben, dass einem etwas vorgegaukelt werden könnte, so ist doch die Hoffnung stärker, und diese findet gerade im Heilige-Leiber-Fest seit langer Zeit ihren Ausdruck", heißt es in der Mitteilung über den Inhalt der Predigt.

Andacht am Nachmittag

Am Ende des Gottesdienstes dankte Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl Propst Bernhard für die Feier des Gottesdienstes und seine Predigt und wünschte ihm für seine Aufgaben und die Verantwortung für das Stift Gottes Segen und die Fürsprache der Heiligen Leiber. Bei der Reliquienandacht am Nachmittag wurden diese besonders an den einzelnen Altären verehrt und um ihre Hilfe angerufen.

Beim Festgottesdienst erklang die Missa brevis in B von Christopher Tambling (1964-2015) in der Besetzung für Chor, Bläser und Orgel. Mitwirkende hier waren der Chor der Basilika Waldsassen und die Waldsassener Blechbläser. An der Orgel spielte Kirchenmusikdirektor (KMD) Andreas Sagstetter, der auch die musikalische Leitung inne hatte.

Treue Chormitglieder

Bevor der Basilikachor nun in seine wohlverdienten Chorferien geht, bedankte sich Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl am Ende des Gottesdienstes für den Einsatz des Chores das ganze Jahr über und nahm dies zum Anlass, zusammen mit KMD Andreas Sagstetter Ehrungen von verdienten Chorsängerinnen und Chorsängern vorzunehmen.

Es wurden mit der Urkunde des Bischofs in Gold Rita Ernstberger und Gisela Malzer für 50 Jahre „verdienstvolles Wirken in der Kirchenmusik“ geehrt. Eine Pfarreiurkunde für 10 Jahre „im Dienst der Kirchenmusik“ erhielten Renate Sperber, Hubert Thoma und Ludwig Wolf.

 
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