Waldsassen
04.05.2023 - 09:57 Uhr

Beispielhaftes Umweltprojekt in Waldsassen

In Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein Waldsassen errichteten die drei sechsten Klassen der Realschule im Stiftland eine Benjeshecke auf dem Schulgelände. Für das aufwändige Projekt fanden sich zahlreiche Unterstützer.

von hmr

Bevor die Schüler mit beachtlichem Engagement morgens starteten, war viel Vorbereitung notwendig. Mit sechs Lkw-Ladungen transportierten die Mitarbeiter der kommunalen Bauhöfe von Mitterteich und Waldsassen Material vom Freizeithugl in Großbüchlberg zum Außenbereich der Realschule.

Neben privaten Materialspendern hatte die Familie Dolles von der Sommerrodelbahn große Mengen an Baum- und Strauchschnitt zur Verfügung gestellt. Unter anderem lieferten auch die Zimmerei Schuller in Wiesau alte Dachziegel sowie Ingo Bogner Granit- und Feldsteine an. Etliche Schulkinder hatten von zu Hause Holzschnittgut mitgebracht.

Klaus Schuster war die Einweisung und Erläuterung vorbehalten. Der Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Waldsassen war Projektleiter. Danach gingen die Schüler ans Werk - klassenweise in drei Arbeitsschichten zu je zwei Unterrichtsstunden. Mit dabei waren die Koordinatorinnen der Umweltschule, Birgit Plößner und Barbara Strenge. Ausgerüstet war das Helferteam mit verschiedenen Werkzeugen - Astscheren, Sägen, Stechlanzen, Lochschaufeln, Akkuschraubern, Fäusteln und Schubkarren. Dazu brauchte es noch Muskelkraft und Elan. Die in kleinere Arbeitsgruppen aufgeteilten Schüler legten zunächst einen Steinaufwurf am Anfang der Hecke an. Ein anderes Team kümmerte sich um das Zuschneiden des angelieferten Baum- und Strauchschnitts. Eine weitere Mannschaft hub Löcher aus und setzte die ersten Pflöcke.

Nach Ablage der Begrenzungssteine als Mähkante und Räuberschutz wurde das verschieden große Schnittgut eingebaut. Mit Akkuschraubern wurden Löcher in Holzklötze für Insektenhotels gebohrt. Als Unterschlupfmöglichkeit für Kleintiere dienen aufgetürmte Steine, grobes Gehölz und Dachziegel. Mit senkrechten größeren Ästen sorgten die Helfer für die Stabilisierung des Bauwerks. Neben Realschuldirektor Stephan Drexler überzeugte sich auch Bürgermeister Bernd Sommer vom Fortschritt der Arbeiten. "Ich bin erstaunt, in welch kurzer Zeit und mit welchem Eifer die Schüler unter Anleitung und Mithilfe von Klaus Schuster und den beiden Lehrkräften einen erheblichen Teil der Hecke angelegt haben", war das Stadtoberhaupt überrascht vom Zwischenergebnis beim Pausengespräch. Zur Belohnung für die Schüler hatte Sommer einen finanziellen Motivationsbeitrag mitgebracht.

Hintergrund:

Gebrüder erfanden Hecke

> Totholzheckebenannt nach den Erfindern Hermann und Heinrich Benjes. Baum- und Strauchschnittgut locker und bandartig zwischen Pfosten angelegt> Gehölzbildet eine Mauer und Basis für neue Lebensräume> Verrottungder Tothölzer fördert Stabilität, durch Windanflug von Samen sowie der Ausscheidungen von Tieren beginnt Hecke nach und nach zu blühen> Lebensraumfür Vogelarten, Kleinsäuger, Kriechtiere, Insekten. Lebensraum und Nahrungsangebot für 15 bis 20 Jahre

  • Totholzhecke benannt nach den Erfindern Hermann und Heinrich Benjes. Baum- und Strauchschnittgut locker und bandartig zwischen Pfosten angelegt
  • Gehölz bildet eine Mauer und Basis für neue Lebensräume
  • Verrottung der Tothölzer fördert Stabilität, durch Windanflug von Samen sowie der Ausscheidungen von Tieren beginnt Hecke nach und nach zu blühen
  • Lebensraum für Vogelarten, Kleinsäuger, Kriechtiere, Insekten. Lebensraum und Nahrungsangebot für 15 bis 20 Jahre
 
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