"Wir würden gerne alle Besucher mit dem Helikopter über die Landschaften fliegen", sagte Dr. Birgit Kastner nach der besonderen Besichtigungstour. Beim Start in Waldsassen war es noch regnerisch, doch dann kam bald die Sonne heraus. Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des Europäischen Kulturerbe-Projekts "Cisterscapes - Cistercian landscapes connecting Europe" (Zisterzienserlandschaften verbinden Europa) gingen am Freitag zusammen mit Hubschrauberpilot Bernhard Döllinger in die Luft.
Die ausgewiesenen Experten zum Thema Kulturlandschaft, Zisterziensergeschichte und Europäisches Kulturerbe hatten sich am Vormittag zu einer Fachtagung im klösterlichen Gästehaus St. Joseph getroffen. Am Nachmittag folgten die gut halbstündigen Flüge über die Klosterlandschaft mit den Grangien und Teichanlagen. Nach dem Start an der Egerer Straße in Waldsassen ging es vorbei an der Kappl nach Münchenreuth und Pechtnersreuth, weiter über Schloppach und Mammersreuth nach Altmugl und von dort aus über Wondreb nach Tirschenreuth. Dort beeindruckten der Fischhof und die Teichpfanne die Fluggäste. Nach dem Vorbeiflug an Mitterteich und dem "Freizeithugl" in Großbüchlberg war rasch wieder die Klosterstadt erreicht. Deren besondere Lage in der Talsenke war vom Hubschrauber aus besonders gut zu sehen.
"Ich bin richtig stolz, hier wohnen zu dürfen und dass viel vom Kloster ausgegangen ist", sagte Äbtissin Laetitia Fech über ihre Eindrücke während des Hubschrauber-Rundflugs. Sie ist froh darüber, "dass wir wieder Dinge entdecken, die man lange nicht beachtet hat". Besonders beeindruckend waren für die Äbtissin der Blick auf die Tirschenreuther Teichpfanne und auf die Himmelsleiter.
Wissenschaftliche Basisarbeit
Die Hubschrauber-Rundflüge waren der Abschluss einer Fachtagung des wissenschaftlichen Beirats. Er leistet die wissenschaftliche Basisarbeit für die Entwicklung einer Klosterlandschaftsdatenbank und eines interaktiven Landschaftsmodells, der Erfassungsmethoden für Kulturlandschaft, der Streckenführung des transeuropäischen Zisterzienserwegs und schließlich der Konzeption der Bewerbungsinhalte und -texte für das Europäische Kulturerbe-Siegel. Die Bewerbung muss bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein, Abgabe beim Bayerischen Ministerium ist im März 2021. Dann wird es erst auf Länder-, dann auf Bundesebene und schließlich auf EU-Ebene geprüft. Nominierung wäre im Frühjahr 2023.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.