Zu Besuch in privaten Gärten

Waldsassen
27.06.2022 - 14:39 Uhr

Der Tag der offenen Gartentür im Landkreis Tirschenreuth ist wörtlich zu nehmen: Die Pächter in der Schrebergartenanlage des Kleingartenvereins Waldsassen gewähren viele Einblicke.

Viele Gartenliebhaber schauten sich am Sonntag beim Tag der offenen Gartentür um. Diesmal stand die Schrebergartenanlage des Kleingartenvereins Waldsassen im Mittelpunkt. Diese in den 1950er Jahren entstandene Anlage mit ihren insgesamt 43 Gärten ist ein wahres Naturidyll. Man merkt, mit wie viel Liebe hier die Pächter ihre Gärten in Schuss halten.

Wohl auch wegen der Corona-Pandemie haben viele Bürger ihre Liebe zu den Gartenanlagen entdeckt. Die Natur ist wieder mehr ins Bewusstsein gerückt. Der langjährige Vorsitzende des Kleingartenvereins Waldsassen, Reinhard Heller, betreibt seinen Garten seit 1986. Gemüse und Blumen dominieren bei ihm. Allerdings ragt auf seiner Anlage ein etwas ungewöhnlicher Backofen mit dem Symbol der Münchener Löwen heraus. Kein Wunder, denn Heller war jahrelang Vorsitzender des Löwen-Fanclubs in Waldsassen.

Die älteste Besitzerin eines Gartens in dieser Anlage ist die 86-jährige Helga Reichl, die seit 1990 einen rund 400 Quadratmeter großen Garten betreut. Viele Blumen kennzeichnen diesen Garten der agilen Rentnerin. Einer der Aktivsten in dieser Anlage ist Klaus Schuster, der seit dem 13. August 2000 einen der Gärten unterhält. Dieser abwechslungsreiche Garten ist das absolute Hobby von seiner Frau Gudrun und ihm. Sehr schön anzuschauen ist dort eine Mosaikbank, die er selbst im Hundertwasser-Stil gebaut hat. Drei Jahre hat er an diesem Kunstwerk gearbeitet. Nicht weniger schön ist die Pergola, deren Dach mit der Weinrebe Muscat-Primeur verziert ist.

Einblicke in ihr "Reich" bot unter anderem auch die Familie Bodelle-Hausner. Beim Blick auf die vielen Blumen, Kräuter und das Gemüse wurde klar: Dahinter steckt viel Arbeit. Ähnlich ist es bei Markus Strobl, der ebenso viel Freizeit in seinem Garten verbringt. Seit 15 Jahren pflegt Markus Band seine Anlage, die ebenso zum Verweilen einlädt. Überhaupt, die Gartenbesitzer waren durch die Bank alle sehr freundlich. Luden gerne zum Kaffee, zu einem Bier oder einfach mal zum Plausch ein.

Ortswechsel: Mächtig was los war am Nachmittag im Naturerlebnisgarten der Umweltstation Waldsassen. Viele Besucher kamen, um diesen Ort einmal näher zu betrachten und waren von der Blütenvielfalt überrascht. Auch so manche Fieranten hatten an diesem Tag ihre Stände aufgebaut und präsentierten ihre Produkte. Zudem sorgte die Stadtkapelle Waldsassen unter der Leitung von Franz Bartl für schmissige Blasmusik.

Nicht fehlen durfte bei der Besichtigungstour der 1,2 Hektar große Kreislehrgarten in Mitterteich. Neben einer Streuobstwiese und einem Bauerngarten steht auch ein Wohngarten auf diesem Areal. Auch kulinarisch wurden die Besucher an diesem Tag verwöhnt, so gab es neben Grillspezialitäten unter anderem eine „Gartenpizza“. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Jugendstadtkapelle Mitterteich unter der Leitung von Laura Sollfrank sowie die Flötengruppe und die Holzbläser, jeweils dirigiert von Christa Hinz.

Der Tag der offenen Gartentür geht vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Tirschenreuth mit seinem Vorsitzenden, Landrat Roland Grillmeier, an der Spitze, aus. Auch dieser zeigte sich sehr angetan und hochinteressiert, knapp drei Stunden verbrachte er alleine in der Schrebergartenanlage des Kleingartenvereins Waldsassen.

 
 

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