Dr. Wolfgang Ries war eine Institution am früheren Kreiskrankenhaus Waldsassen und bis zuletzt auch mit der Kliniken Nordoberpfalz AG verbunden. Als praxisnaher Gynäkologe arbeitete der mittlerweile 75-Jährige im benachbarten Krankenhaus, wo er Belegbetten für seine Patienten hatte.
Tretter dankte Ries in einer Feierstunde für dessen jahrzehntelangen Einsatz für die Gesundheit. Der Prokurist erinnerte daran, dass Ries der einzige Mediziner war, der Belegbetten am früheren Krankenhaus Waldsassen hatte. "Sie standen immer hinter dem Haus und waren immer für die Patienten da", verwies Treter auf die vergangenen 41,5 Jahre. Der Gynäkologe hatte immer einen festen Operationstag am Krankenhaus. Der Redner kam auch auf das große Hobby des 75-Jährigen zu sprechen. Ries ist seit fast 25 Jahren Präsident des Golfclubs Stiftland. "Ich denke, wir werden uns künftig dort öfters treffen", sagte der Finanzchef und überreichte als Präsent ein Ballfanggerät, mit dem der Mediziner Golfbälle aus dem Wasser fischen kann.
Krankenhausleiterin Claudia Kost sprach von Beständigkeit, die Ries in all den Jahrzehnten auszeichnet habe. 1978 hatte er am früheren Krankenhaus Waldsassen begonnen, ehe er 1981 in die Selbständigkeit wechselte und seitdem Belegbetten unterhielt. "Sie sind an unserem Haus eine Institution", lobte Kost.
Besonders freute sie sich, dass es Ries gelungen sei, mit Dr. Ladislav Dedek einen qualifizierten Nachfolger zu finden. Dieser führt seine Praxis im Prinz-Ludwig-Center. Kost abschließend zu Dr. Ries: "Ihre Arbeit war ein Segen für die Frauen und unsere Bevölkerung. Wir hatten immer eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit." Zum Abschied gab es ein Weinpräsent und Blumen für Gattin Luise Ries. Für die Mitarbeiter des Krankenhauses überreichte Doris Schraml ein Geschenk, ehe bei Kaffee, Kuchen und Häppchen eine weitere Ära am Krankenhaus Waldsassen zu Ende ging.
Über 40.000 Patientinnen behandelt
"Wir hatten immer ein gutes Miteinander, ich konnte mich auf meine Mitarbeiter und die Mitarbeiter des Krankenhauses immer verlassen. Keine Frage, das Personal war unsere Stärke", eröffnete Dr. Wolfgang Ries seine Abschiedsrede. Er erinnerte an seine Anfänge in Waldsassen. Zum Start der Praxis habe ihn der damalige Bürgermeister Franz Fischer sehr unterstützt. Ausführlich blickte der gebürtige Sudetendeutsche auf seine ärztliche Karriere zurück. So habe er das Screening im Krankenhaus Waldsassen vor 25 Jahren eingeführt. Ries betonte, dass rund die Hälfte seiner Patientinnen aus dem benachbarten Oberfranken kamen. Umso mehr bedauere er die Schließung des Akut-Krankenhauses vor Ort.
Durch Zufall habe er den gebürtigen Prager Dr. Ladislav Dedek über Dr. Josef Pova kennengelernt. Seit nunmehr fünfeinhalb Jahren habe Ries ihn einarbeiten können. Dedek führt die Praxis fort. In den über 41 Jahren ärztlicher Tätigkeit hat Ries nach eigenen Angaben wohl über 40.000 Patientinnen behandelt. Er blicke auf ein erfülltes Arbeitsleben und wolle seinen Ruhestand weiter in der Klosterstadt verbringen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.