Ein Jahr musste die Traditionsveranstaltung pausieren. Doch jetzt steht die Neuauflage bevor, wenn auch unter Berücksichtigung der gültigen Hygieneauflagen in der Pandemie: Die völkerverbindende Egerländer Wallfahrt nach Maria Kulm wird dieses Jahr wieder an Maria Himmelfahrt (Sonntag, 15. August) gefeiert. Darauf hat der Förderverein Maria Kulm hingewiesen. Dessen Vorstand gehört auch Luis-Andreas Hart aus Waldsassen an.
Der Gottesdienst in der Wallfahrtskirche beginnt um 11 Uhr. Zelebrant ist der Propst von Maria Kulm, Milan Kucera. Nach dem Gottesdienst gibt es auf dem Vorplatz der Wallfahrtskirche eine Pilgerverköstigung. Zum Wallfahrtstag werden traditionell auch Besucher aus dem Raum Schrobenhausen erwartet, die mit dem Bus anreisen. Für sie ist im Anschluss ein Besuch in Marienbad geplant. Bisher hatte die Bauernkapelle Münchenreuth traditionell den Gottesdienst gestaltet: Ob dies auch nach der Corona-Pause wieder der Fall sein wird, steht den Angaben zufolge noch nicht fest.
Dass die Wallfahrt 2021 wieder stattfinden wird, hatte der Vorstand des Fördervereins Maria Kulm am Rande der Verleihung des Karlspreises an Daniel Herman beschlossen. Der ehemalige Kulturminister der Tschechischen Republik war vor wenigen Wochen die hohe Auszeichnung in München überreicht worden. Herman war der Pressemitteilung des Fördervereins zufolge begeistert von der Karlsbader Innovationsregion um Maria Kulm. Diese profiliere sich "im wirtschaftlichen, kulturellen und geistigen Bereich mit vielen Projekten in der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit". Damit, so heißt es weiter, werde der grenzüberschreitende europäische Gedanke erfolgreich umgesetzt.
Er selbst ist Vorreiter in den deutsch-tschechischen Beziehungen: Herman war der erste tschechische Politiker, der auf dem Sudetendeutschen Tag in Nürnberg im Jahr 2016 gesprochen und die Vertreibung als Unrecht bezeichnet hat. "Als ehemaliger Priester ist er gewohnt, über Grenzen hinauszublicken: Kultur und Unternehmergeist - für ihn sind dies keine Widersprüche, sondern stellen eine ideale Kombination im Dienste Europas dar", heißt es in der Pressemitteilung weiter.
So diskutierten CZ-Generalkonsulin Kristina Larischova und Herman nach dessen Auszeichnung mit den geladenen Gästen, darunter Politiker und Unternehmerpersönlichkeiten. Diese seien "lebendiger Beweis dafür, dass sich grenzüberschreitende Kultur und wirtschaftliches Denken ergänzen." Als Vorstände des Fördervereins Maria Kulm setzten sich Dr. Helmut Eikam und Luis-Andreas Hart – wie schon sein Vater Anton Hart, der die Wallfahrtskirche Maria Loreto aus einer Ruine wieder aufbaute – seit vielen Jahren für die bayerisch-tschechische Verständigung ein, unter anderem für die Wallfahrtskirche Maria Kulm in der Karlsbader Region. Dort investiert BMW auf einem 600 Hektar großen Gelände derzeit 300 Millionen Euro in ihre weltweit größte Teststrecke für autonomes Fahren. "BMW hat die strategisch wichtige Rolle und zukunftsweisende Bedeutung dieser Region in der Mitte Europas erkannt."
Das wirtschaftlich innovative Großprojekt habe enorme Auswirkungen auf die Grenzregion. Maria Kulm, das ehemalige Kloster mit großer Propstei, berge beachtliches Potential als wirtschaftlich-kulturelles Innovationszentrum, das vom Orden der Kreuzherren mit dem roten Stern mit Unterstützung durch den Förderverein Maria Kulm in den nächsten Jahren einer grenzüberschreitenden innovativen Nutzung zugeführt werden soll.













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